ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax nach erneutem Rekord moderat im Minus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag gleich
zum Börsenstart eine neue Rekordmarke aufgestellt. Allerdings
bekamen die Anleger angesichts des jüngsten Höhenflugs etwas Angst
vor der eigenen Courage, weshalb der deutsche Leitindex schnell ins
Minus rutschte und zuletzt 0,21 Prozent auf 22.751,17 Punkte verlor.
Ähnlich sah es beim MDax aus, der das höchste Niveau
seit August 2023 erreicht hat. Er sank zuletzt um 0,21 Prozent auf
28.095,02 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es außerdem um 0,17 Prozent bergab. Er hatte zu
Handelsbeginn noch etwas angezogen, nachdem er am Montag endlich
seine zur Jahrtausendwende aufgestellte Bestmarke geknackt hatte.
Zu Wochenbeginn war der Dax trotz fehlender Impulse von den
geschlossenen US-Börsen erstmals über 22.800 Punkte geklettert und
hatte knapp darunter geschlossen. "Die Hoffnung machenden
Friedensverhandlungen für die Ukraine haben einen regelrechten
Freudensprung ausgelöst", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker
CMC Markets. Der langfristige bullische Trend sei ungebrochen, und
nun nehme das Börsenbarometer die Marke von 23.000 Punkten ins
Visier.
Allerdings blieben die Warnungen vor kurzfristigen Kursrücksetzern
präsent, obwohl der starke Aufwärtstrend die Aussagekraft der
technisch deutlich überkauften Indikatoren mindere, warnte der
Experte. Nach der Bundestagswahl an diesem Sonntag könnte eine
schwächere Börsenphase einsetzen. Es bleibe daher abzuwarten, wie
der Februar ende "und ob sich die aktuelle Rally als Bullenfalle
entpuppt".
Am späteren Vormittag könnten noch die ZEW-Konjunkturerwartungen
Kursimpulse bringen. Nachmittags stehen US-Daten zur
Unternehmensstimmung in der Region New York und vom Immobilienmarkt
auf der Agenda.
Rüstungstitel glänzten nach dem jüngsten Höhenflug mit neuen
Bestmarken. Während Rheinmetall und Hensoldt
Rekorde aufstellten, schafften es Renk
auf ein weiteres Hoch seit April. Bei Rheinmetall geht das
Wettrennen um das höchste Kursziel unter den Analysten weiter. Die
Nase leicht vorn hat nun Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler,
der sein Kursziel von 800 auf 1085 Euro anhob - dieses liegt fast 14
Prozent über dem aktuellen Bewertungsniveau.
Bei CTS Eventim konnten sich die Anleger nach
Rekordzahlen ebenfalls über einen Kursrekord freuen. Dank Gewinnen
von 3,4 Prozent zählten die Aktien des Ticketvermarkters und
Konzertveranstalters zu den besten MDax-Werten. Die Eckdaten für das
vergangene Jahr lägen über den Erwartungen und dürften das Vertrauen
in den Anlagehintergrund wiederherstellen, kommentierte Analystin
Lara Simpson von der US-Bank JPMorgan.
Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke litt im
vergangenen Jahr unter einer schwachen Nachfrage. Dennoch legten die
Titel um 1,8 Prozent zu und setzten damit den jüngsten Höhenflug
fort.
Elmos konnte mit seinem Quartalsbericht dagegen nicht
punkten: Die Aktien büßten 6,9 Prozent ein. Ein Händler bezeichnete
den Ausblick des Halbleiterherstellers als "vorsichtig". Der
mittlere Wert der Zielspanne für die operative Marge (Ebit) 2025
liege etwas unter der Markterwartung.
Der Autozulieferer und Verbindungstechnikspezialist Norma Group
muss sich einen neuen Chef suchen, was die Aktien um
6,7 Prozent absacken ließ. Der Vorstandsvorsitzende Guido Grandi
habe wegen strategischer Differenzen zur weiteren Ausrichtung des
Unternehmens sein Vorstandsmandat und seine Position mit Ablauf des
17. Februars 2025 niedergelegt, teilte das Unternehmen mit. Dies sei
eine immens negative Überraschung völlig aus dem Nichts, schrieb
Analyst Klaus Ringel von der Investmentbank Oddo BHF. Gerade
inmitten des strategischen Wandels des Herstellers von
Verbindungstechnik komme die Führungsvakanz zur Unzeit./gl/tih