Aktien Europa: Wenig Bewegung - EuroStoxx schleppt sich auf weiteres Rekordhoch
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach den moderaten Gewinnen zu
Wochenbeginn haben die Anleger an den wichtigsten europäischen
Aktienmärkten sich am Dienstag zurückgehalten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat am Mittag bei
5.518,87 Punkten nahezu auf der Stelle, nachdem er im frühen Handel
etwas zugelegt und so ein weiteres Rekordhoch erreicht hatte.
Für den Schweizer SMI ging es um 0,30 Prozent auf
12.836,42 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100
("Footsie") stieg um 0,15 Prozent 8.781,03 Punkte.
Thema am Markt ist weiterhin die seit Jahresbeginn zu beobachtende,
deutlich bessere Wertentwicklung diesseits des Atlantiks im
Vergleich zum US-Markt. Die potenzielle Bedrohung durch
US-Handelszölle sei in den Kursen europäischer Aktien weitgehend
eingepreist, schrieb Vincenzo Vedda, globaler Anlagen-Chef der
Fondsgesellschaft DWS. Europa habe den größten Anstieg der
Kapitalströme seit vielen Jahren verzeichnet und die US-Märkte im
Januar übertroffen, sodass sich der historisch sehr hohe
Bewertungsabschlag zu US-Aktien leicht verringert habe. Einen
Wermutstropfen aber gibt es Vedda zufolge: "Das wirtschaftliche
Umfeld in Europa dürfte nicht ausreichen, um diese Dynamik
aufrechtzuerhalten."
Aus Branchensicht waren wie schon zu Wochenbeginn Bankwerte
gefragt. Banken profitieren von den aktuell
steigenden Zinsen an den Anleihemärkten, weil für sie dadurch das
Alltagsgeschäft zum Beispiel mit Kundeneinlagen und Krediten
lukrativer werden kann.
Reise- und Freizeitwerte hingegen litten unter
Kursverlusten der Aktien von InterContinental Hotels y
in Höhe von drei Prozent. Analysten wiesen nach der Vorlage von
Geschäftszahlen darauf hin, dass höhere Zinsaufwendungen und
Investitionsausgaben die Gewinnerwartungen des britischen
Hotelkonzerns belasten könnten.
Dagegen zählten Rohstoffwerte in London zu den Favoriten. So
gewannen Antofagasta an der "Footsie"-Spitze gut zwei
Prozent. Dank höherer Kupferpreise hatte der Minenkonzern beim
Gewinn positiv überrascht.
Glencore stiegen nach einem positiven
Analystenkommentar um fast zwei Prozent. Sorgen über die
Auswirkungen eines möglichen Endes des Krieges in der Ukraine auf
die Ertragskraft des Bergbau- und Rohstoffhandelsunternehmens seien
"übertrieben", hieß es von der US-Bank Morgan Stanley.
Unter den weiteren Einzelwerten sackten die Aktien von Capgemini
als Schlusslicht im Pariser Leitindex CAC 40
um rund neun Prozent ab. Der Ausblick des
Beratungsunternehmens auf 2025 impliziere ein weiterhin rückläufiges
Wachstum aus eigener Kraft, schrieb Analyst Toby Ogg von der US-Bank
JPMorgan./la/mis