Aktien Europa: Zurückhaltung prägt das Geschehen - ASML unter Druck
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Das Geschehen an denwichtigsten
europäischen Aktienmärkten war am Dienstag von Vorsicht geprägt. Vor
den Nvidia -Zahlen am Mittwoch tat sich an den Märkten
wenig. Der EuroStoxx 50 gab mit 0,14 Prozent auf
5.445,62 Punkte leicht nach.
Außerhalb der Eurozone legte dagegen der Schweizer SMI
um 0,22 Prozent auf 12.981,37 Zähler zu und der
Londoner FTSE 100 gewann 0,45 Prozent bei 8.698,07
Punkten.
Die Vorsicht vor den Zahlen des US-Halbleiterkonzerns hat gute
Gründe. "Die Erwartungen sind abermals hoch und die aufkommende
Billigkonkurrenz aus China in Sachen KI-Infrastruktur hat die
Anleger daran erinnert, dass die Bewertungen in diesem Sektor
atemberaubend hoch sind", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar
vom Broker RoboMarkets. "Sollte Nvidia auch nur den Anschein
erwecken, die großen Investitionspläne der Chipbesteller würden
zurückgenommen, wären Tür und Tor für einen Ausverkauf der gehypten
Aktien geöffnet."
Dass Technologiewerte am Ende der Tabelle lagen, hatte aber auch
andere Gründe. Aktien von ASML standen mit 3,2
Prozent im Minus, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter
Berufung auf Kreise gemeldet hatte, die US-Regierung plane
Verschärfungen der Handelsbeschränkungen im Halbleitersegment. Sie
mache Druck auf wichtige Unternehmen anderer Staaten, die
Restriktionen in Richtung der chinesischen Chipindustrie zu
verstärken. Dazu habe es Kontakte zu ASML gegeben.
Stark waren unterdessen die Pharmawerte. Novo Nordisk
erholten sich um weitere vier Prozent. Auch andere Werte des Sektors
wie Novartis waren gefragt.
Noch fester tendierte der Bankensektor. Hier profitierten Societe
Generale von einer Hochstufung und kletterten um 2,8
Prozent. JPMorgan hatte die Aktien auf Overweight angehoben und das
Kursziel kräftig auf 46 Euro erhöht.
Unilever reagierten dagegen mit 1,7 Prozent Abschlag
auf einen Führungswechsel. Der Konsumgüterkonzern und sein Chef Hein
Schumacher gehen künftig getrennte Wege. Der Abgang komme aus
heiterem Himmel, schrieb Analyst James Edwardes Jones von RBC. Der
Unternehmenslenker habe 18 äußerst erfolgreiche Monate hinter
sich./mf/jha/