ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Keine klare Richtung - Tech-Sektor schwach
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die großen europäischen Börsen haben
am Dienstag keine einheitliche Richtung gefunden. Während es mit dem
Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 , dem Pariser Cac 40
und dem deutschen Dax leicht abwärts
ging, meldeten die Handelsplätze Zürich , Madrid
und Mailand leichte Gewinne. Sorgen
um Spannungen zwischen den USA und China im Zusammenhang mit
Halbleitern belasteten Europas Technologiesektor.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,11 Prozent niedriger bei 5.447,90
Punkten. Außerhalb der Eurozone legte dagegen der Schweizer SMI
um 0,55 Prozent auf 13.025,01 Punkte zu. Der Londoner
FTSE 100 beendete den Handel mit einem Plus von 0,11
Prozent bei 8.668,67 Punkten.
Anleger hielten sich auch mit Blick auf die Quartalsbilanz des
Chip-Giganten Nvidia am Mittwochabend zurück. Dies
hat gute Gründe: "Die Erwartungen sind abermals hoch und die
aufkommende Billigkonkurrenz aus China in Sachen KI-Infrastruktur
hat die Anleger daran erinnert, dass die Bewertungen in diesem
Sektor atemberaubend hoch sind", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen
Molnar vom Broker Robomarkets. "Sollte Nvidia auch nur den Anschein
erwecken, die großen Investitionspläne der Chipbesteller würden
zurückgenommen, wären Tür und Tor für einen Ausverkauf der gehypten
Aktien geöffnet."
Dass Technologiewerte am Ende der Tabelle lagen, hatte aber auch
andere Gründe. Aktien von ASML verloren 2,2 Prozent,
nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise
gemeldet hatte, die US-Regierung plane Verschärfungen der
Handelsbeschränkungen im Halbleitersegment. Sie mache Druck auf
wichtige Unternehmen anderer Staaten, die Restriktionen in Richtung
Chinas Chipindustrie zu verstärken. Dazu habe es Kontakte zu ASML
gegeben.
Stark unterwegs waren Pharmawerte. Novo Nordisk
erholten sich um weitere knapp 3 Prozent. Auch andere Werte des
Sektors wie Novartis waren gefragt.
Am stärksten legte der Bankensektor zu. Hier profitierten Societe
Generale von einer Hochstufung und kletterten um 2,3
Prozent. JPMorgan hatte die Aktien auf Overweight angehoben.
Unilever reagierten mit minus 1,3 Prozent auf einen
Führungswechsel. Der Konsumgüterkonzern und sein Chef Hein
Schumacher gehen künftig getrennte Wege. Der Abgang komme aus
heiterem Himmel, schrieb Analyst James Edwardes Jones von RBC. Der
Unternehmenslenker habe 18 äußerst erfolgreiche Monate hinter
sich./bek/he