ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Bilanzen treiben an - Stoxx 600 auf Rekordhoch
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An Europas Börsen ist es am Mittwoch
kräftig aufwärts gegangen. Rückenwind bekamen die Märkte von starken
Quartalsbilanzen einiger Branchenschwergewichte wie Anheuser Busch
Inbev (AB Inbev) und Munich Re .
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,47
Prozent auf 5.527,99 Punkte und verpasste ein Rekordhoch nur knapp.
Eine Höchstmarke erreichte aber der marktbreite Stoxx 600 - nach
einer Kursrally von fast zwölf Prozent in den vergangenen zwei
Monaten.
Außerhalb der Eurozone blieb der Schweizer SMI mit
plus 0,13 Prozent auf 13.042,51 Zähler zurück. Hier bremsten die
Kursverluste des Schwergewichts Novartis , die mit
minus 3,7 Prozent unter dem Verkauf eines größeren Aktienpakets
litten. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,72 Prozent
auf 8.731,46 Punkte vor.
"Die europäischen Börsen - allen voran der Dax -
spielen aktuell in einer eigenen Liga und lösen sich zunehmend von
der Wall Street", hieß in einer Einschätzung der Börsenexperten von
Index Radar. Allerdings müsse man abwarten, wie der Markt die Zahlen
KI-Chipspezialisten Nvidia aufnehmen wird.
"In der Vergangenheit hat Nvidia die Erwartungen stets weit
übertroffen - diesmal könnte eine nur gute Zahlen bereits für
Enttäuschung sorgen", merkte der Broker IG an. "Entscheidend wird
somit weniger das Zahlenwerk, sondern vielmehr die Reaktion der
Aktie als Spiegelbild der Marktstimmung."
Zu den stärksten Sektoren gehörten die Versicherer. Geschäftszahlen
von Munich Re beflügelten nicht nur die Aktie,
sondern den ganzen Sektor. Besonders die Dividendenpläne des
weltgrößten Rückversicherers kamen gut an. So zogen Swiss Re
um 3,8 Prozent an.
Für AB Inbev ging es sogar um 8,6 Prozent nach oben.
Die kräftigen Kursgewinne beim Brauereikonzern sind nach Ansicht von
Analysten durchaus berechtigt. Dem Unternehmen sei es gelungen, bei
der Entschuldung Fortschritte zu machen, urteilte Goldman Sachs.
Keine Euphorie kam dagegen bei Danone auf, deren
Aktien um 0,5 Prozent fielen. Die Experten von Jefferies nannten die
Prognosen des Lebensmittelkonzerns für das laufende Jahr nicht allzu
gut.
Zu den negativen Überraschungen gehörten Stellantis .
Der kriselnde Opel-Mutterkonzern geht nach einem Gewinneinbruch
nicht von einer deutlichen Besserung im neuen Jahr aus. Das brockte
den Aktien einen Abschlag von 4 Prozent ein.
Der Mediensektor litt unter Wolters Kluwer , die um
fast 11 Prozent einbrachen. Die Bank UBS wertete einen Wechsel an
der Spitze des niederländischen Informationsdienstleisters im
Gesundheitsbereich als kursbelastend./bek/he