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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit minus 1,78 Prozent weiter schwach / Negatives Umfeld - Zollstreit belastet - BAWAG nach Zahlen im Minus - OMV mit Aufschlägen

Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag weiterhin mit sehr schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 4.082,63 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 1,78 Prozent. Der ATX Prime notierte mit einem Abschlag in Höhe von 1,71 Prozent bei 2.044,21 Zählern.

Auch das europäische Umfeld zeigte sich weiter klar im Minus. Belastend für die internationalen Aktienmärkte wirkte vor allem der sich weiter zuspitzende Zollstreit der USA mit China, Mexiko und Kanada. Laut US-Medien sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle für Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft getreten. Zudem hat Trump per Dekret angeordnet, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China zu verdoppeln.

"Die Börsen sind politisch getrieben wie lange nicht", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Zugleich steige mit der Dominanz politischer Themen auch die Schwankungsanfälligkeit. Der Handelskrieg sei in vollem Gange und die Gefahr groß, dass es am Ende nur Verlierer gebe.

Datenseitig bleibt es heute ruhig. Hingegen rückten einige aktuelle Unternehmensnachrichten in den Fokus. So büßten Aktien der BAWAG nach Zahlenvorlage 1,7 Prozent an Wert ein. Die BAWAG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 mehr verdient und einen höheren Gewinn geschrieben. Unterm Strich blieb ein um 11 Prozent höherer Nettogewinn von 760 Mio. Euro. Die operativen Kernerträge legten um 5 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Euro zu. Auch die Aktionäre sollen an dem Ergebnis teilhaben, das Management will die Dividende anheben und bei der Hauptversammlung 5,50 Euro je Titel vorschlagen. Für 2023 waren 5,00 Euro je Aktie ausgeschüttet worden.

Auch die anderen im ATX schwer gewichteten Bankwerte gerieten unter Druck. So mussten Erste Group-Titel ein Minus von 4,9 Prozent verbuchen und Raiffeisen-Papiere rutschten 5,9 Prozent ab. Unter den weiteren Indexschwergewichten lagen Wienerberger gut drei Prozent tiefer und voestalpine fielen um 1,5 Prozent.

Aktien der OMV zogen hingegen um 2,4 Prozent an. Nach langen Verhandlungen haben sich der Öl- und Gaskonzern und sein Großaktionär ADNOC aus Abu Dhabi auf den Zusammenschluss ihrer beiden Petrochemie-Töchter Borealis und Borouge geeinigt. Unter dem Naymen Borouge Group International soll ein Joint-Venture gegründet werden, an dem OMV und ADNOC zu gleichen Teilen beteiligt sein sollen. Gleichzeitig wurde eine Einigung über den Kauf des Nova Chemicals für 9,377 Mrd. Euro erzielt, hatte die OMV am Vorabend mitgeteilt.

Nach der Annahme des Sanierungsplans bei der KTM AG durch die Gläubiger scheidet Stefan Pierer nun endgültig aus dem Vorstand aus. Der Co-CEO legt sein Vorstandsmandat zurück, CEO Gottfried Neumeister übernimmt damit die alleinige Führung, teilte das Unternehmen heute mit. Aktien der KTM-Mutter Pierer Mobility zeigten sich 0,9 Prozent im Plus.

ger/mik

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