Wiener Börse - ATX geht 2,1 % tiefer aus dem Handel / US-Zollpolitik und die Konjunkturentwicklung in den USA verunsichern
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Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Montag mit deutlichen Abschlägen beendet. Der heimische Leitindex ATX verlor 2,12 Prozent an Wert auf 4.199,98 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime büßte 2,29 Prozent ein und ging bei 2.108 Punkten aus dem Handel. Die US-Zollpolitik und die Konjunkturentwicklung in den USA verunsichern zur Zeit die Anleger.
Das angekündigte "Sondervermögen" in Deutschland - ein 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket in die Infrastruktur - hatte die Börsen in der Vorwoche noch beflügelt. Zuletzt gab es allerdings Zweifel, ob die Grünen den Plan von den wohl künftigen Regierungsparteien in Berlin - Union und SPD - mittragen werden. Die deutschen Grünen wollen die geplanten Grundgesetzänderungen im Bundestag nicht mittragen. Das teilte Fraktionschefin Katharina Dröge am Montag in Berlin mit.
Daten vom Montag zeigten dann, dass die Produktion der deutschen Unternehmen zu Jahresbeginn gestiegen ist. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Jänner zusammen um 2,0 Prozent mehr her als im Vormonat, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Das war der stärkste Anstieg seit August.
Das "Sondervermögen" hat wohl auch für eine deutliche Verbesserung der Konjunkturerwartungen von Anlegerinnen und Anlegern gesorgt. Der Sentix-Konjunkturindex für die Eurozone ist im März deutlich stärker als erwartet gestiegen. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator kletterte um 9,8 Punkte auf minus 2,9 Punkte, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.
Unternehmensseitig lagen am heimischen Aktienmarkt kaum Meldungen vor. Die Analysten der Deutschen Bank haben ihr Kursziel für die Aktien der BAWAG von 106,0 auf 111,0 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde von der zuständigen Expertin Marlene Eibensteiner bestätigt. Die Titel der Bank gaben in einem schwachen Branchenumfeld um 6,9 Prozent auf 94,05 Euro nach.
Verluste gab es auch bei den Anteilen der anderen schwergewichteten Banken: Erste Group büßten 3,7 Prozent ein, Raiffeisen Bank International verloren 2,6 Prozent an Wert. Europaweit zeigten sich Bankwerte sehr schwach.
Die ebenfalls gewichtigen Verbund-Aktien legten dagegen 1,3 Prozent zu. Am unteren Ende des Prime Segments gaben die Aktien der Strabag 6,8 Prozent nach. Die Anteile hatten vergangene Woche noch zu den großen Gewinnern gezählt.
Die Wertpapierexperten der Baader Bank haben dann noch ihr Kursziel für die Aktien der Semperit von 21 auf 23 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung ("Buy") wurde bestätigt. Die Titel notierten am Ende 0,7 Prozent höher bei 14,50 Euro pro Aktie.
spo/ste
ISIN AT0000999982