ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax auf Erholungskurs
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Verlustserie nimmt der
deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte einen neuerlichen Anlauf nach
oben. Positive Impulse liefern vage Hoffnungen auf einen
Waffenstillstand in der Ukraine. Der Dax notierte
zuletzt 1,20 Prozent im Plus bei 22.597,17 Punkten. Von seinem
jüngsten Rekord bei 23.475 Punkten war der Leitindex zuletzt um fast
fünf Prozent zurückgefallen.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am
Mittwochvormittag 0,27 Prozent auf 28.628,72 Zähler. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 1,0
Prozent nach oben.
So akzeptiert die Ukraine nach den Worten von Präsident Wolodymyr
Selenskyj den Vorschlag der US-Regierung für einen ersten 30-tägigen
Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg. "Wir sehen darin einen
positiven Schritt und sind bereit, ihn zu gehen. Nun liegt es an den
Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen, dasselbe zu tun.
Wenn Russland zustimmt, wird der Waffenstillstand sofort in Kraft
treten", schrieb er am Dienstagabend auf der Plattform X.
Unterdessen sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten
Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent in
Kraft getreten. Die Europäische Union kündigte eine entschiedene
Reaktion an. So sollen in einem ersten Schritt von April an wieder
EU-Zölle auf die Einfuhr amerikanischer Produkte wie Whisky,
Motorräder und Boote fällig werden - ein großer Handelskonflikt
bahnt sich an.
Unter den Einzelwerten sorgen die Aktien von Puma mit
einem Kurseinbruch von fast 25 Prozent auf den tiefsten Stand seit
mehr als acht Jahren für Furore. Analysten und Anleger strafen damit
einen unerwartet schwachen Geschäftsausblick des
Sportartikel-Herstellers ab. Für 2024 sollen die Aktionäre eine um
gut 25 Prozent niedrigere Dividende erhalten. Oddo-BHF-Analyst
Andreas Riemann stufte die Aktie ab und halbierte sein Kursziel auf
25 Euro. Er sprach von einer "massiven Gewinnwarnung", auch wenn
Puma selbst bislang gar keine Ziele veröffentlicht hatte.
Die Papiere der Porsche AG fielen als
Dax-Schlusslicht um 3,5 Prozent. Der Sportwagenbauer wird wegen des
schwierigeren Umfelds für die kommenden Jahre vorsichtiger und
strebt eine Umsatzrendite von 15 bis 17 Prozent an. Bisher hatte die
Stuttgarter VW-Tochter 17 bis 19 Prozent erwartet.
Trotz eines Gewinneinbruchs im Vorjahr und hoher Investitionen in
diesem Jahr soll aber die Dividende stabil bei 2,31 Euro gehalten
werden.
Angesichts der europaweit steigenden Verteidigungsbudgets erwartet
Rheinmetall auch im laufenden Jahr glänzende
Geschäfte. Der Umsatz soll 2025 zwischen 25 und 30 Prozent zulegen,
nach plus 36 Prozent im Vorjahr. Die operative Marge stieg 2024 auf
15,2 Prozent nach 12,8 Prozent im Jahr zuvor. Im laufenden Jahr
peilt Rheinmetall eine leichte Steigerung an. Die Aktionäre sollen
für 2024 eine Dividende von 8,10 Euro je Aktie erhalten, zuvor
wurden 5,70 Euro ausgezahlt. Die Rheinmetall-Titel verteuerten sich
um 1,2 Prozent.
Der Chemikalienhändler Brenntag blickt nach einem
Umsatz- und Ergebnisrückgang 2024 verhalten zuversichtlich auf das
laufende Jahr. Bei den Zahlen für 2024 verfehlte das Unternehmen die
Erwartungen der Analysten. Das Management will die Dividende mit
2,10 Euro je Aktie stabil halten. Die Aktie notierte zuletzt 0,3
Prozent höher.
Wacker Chemie rechnet für 2025 mit einem weiterhin
schwierigen Geschäftsumfeld. Die Dividende für 2024 soll von 3,00
auf 2,50 Euro je Aktie sinken. Wacker-Papiere sanken um 0,3 Prozent.
Der Essenslieferdienst Delivery Hero rechnet nach dem
gescheiterten Verkauf seines Foodpanda-Geschäfts in Taiwan mit einer
Entschädigungszahlung in Höhe von rund 250 Millionen US-Dollar. Der
Fahr- und Lieferdienst Uber habe beschlossen, den
Vertrag zur Foodpanda-Übernahme aufzulösen, hieß es zur Begründung.
Die Aktien büßten 1,3 Prozent ein./edh/mis