Aktien Frankfurt: Dax berappelt sich nach Verlustserie
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Verlustserie nimmt der Dax
zur Wochenmitte einen neuerlichen Anlauf nach oben.
Gegen Mittag notierte der Leitindex 1,62 Prozent im Plus bei
22.690,38 Punkten. Von seinem jüngsten Rekord bei 23.475 Punkten war
er zuletzt um fast fünf Prozent zurückgefallen. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen gewann am Mittag 0,21
Prozent auf 28.610,85 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 ging es um rund 1,3 Prozent nach oben.
Die nächste Bewährungsprobe für die Börsen steht am frühen
Nachmittag mit den US-Verbraucherpreisen an. "Gerade die
Wiederaufnahme des Abwärtstrends in der Kerninflation vor vier
Wochen hatte die Zinshoffnungen wieder mit Leben erfüllt und
durchaus mehr als eine Senkung in diesem Jahr möglich werden lassen.
Alles, was hier wieder in die falsche Richtung geht, dürfte als
Katalysator für die aktuelle Korrektur an den Märkten dienen",
glaubt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Positive Impulse liefern vage Hoffnungen auf einen Waffenstillstand
in der Ukraine. Das Land akzeptiert nach den Worten von Präsident
Wolodymyr Selenskyj den Vorschlag der US-Regierung für einen ersten
30-tägigen Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg. "Wir sehen
darin einen positiven Schritt und sind bereit, ihn zu gehen. Nun
liegt es an den Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen,
dasselbe zu tun. Wenn Russland zustimmt, wird der Waffenstillstand
sofort in Kraft treten", betonte er.
Unterdessen sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten
Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent in
Kraft getreten. Die Europäische Union kündigte eine entschiedene
Reaktion an. So sollen in einem ersten Schritt von April an wieder
EU-Zölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie Whisky, Motorräder und
Boote fällig werden - ein großer Handelskonflikt bahnt sich an.
Unter den Einzelwerten sorgen die Aktien von Puma mit
einem Kurseinbruch von fast 23 Prozent auf den tiefsten Stand seit
mehr als acht Jahren für Furore. Analysten und Anleger strafen damit
einen unerwartet schwachen Geschäftsausblick des
Sportartikel-Herstellers ab. Für 2024 sollen die Aktionäre eine um
gut 25 Prozent niedrigere Dividende erhalten. Analyst Andreas
Riemann von Oddo-BHF stufte die Aktie ab und halbierte sein Kursziel
auf 25 Euro.
Die Papiere der Porsche AG fielen als
Dax-Schlusslicht um 4,0 Prozent. Der Sportwagenbauer wird wegen des
schwierigeren Umfelds für die kommenden Jahre vorsichtiger und
strebt eine Umsatzrendite von 15 bis 17 Prozent an. Bisher hatte die
Stuttgarter VW-Tochter 17 bis 19 Prozent erwartet.
Trotz eines Gewinneinbruchs im Vorjahr und hoher Investitionen in
diesem Jahr soll aber die Dividende stabil bei 2,31 Euro gehalten
werden.
Angesichts der europaweit steigenden Verteidigungsbudgets erwartet
Rheinmetall nach einem Rekordgewinn 2024 auch im
laufenden Jahr glänzende Geschäfte. Der Umsatz soll 2025 um 25 bis
30 Prozent zulegen und die operative Marge weiter steigen. Die
Aktionäre sollen für 2024 eine Dividende von 8,10 (Vorjahr 5,70)
Euro je Aktie erhalten. Die Rheinmetall-Titel erklommen ein weiteres
Rekordhoch und verteuerten sich zuletzt um 5,9 Prozent.
Der Chemikalienhändler Brenntag blickt nach einem
Umsatz- und Ergebnisrückgang 2024 verhalten zuversichtlich auf das
laufende Jahr. Bei den Zahlen für 2024 verfehlte das Unternehmen die
Erwartungen der Analysten. Das Management will die Dividende mit
2,10 Euro je Aktie stabil halten. Die Aktie notierte zuletzt 2,1
Prozent höher.
Nach einem schwachen Start haben sich die Aktien von Wacker Chemie
mit plus 2,8 Prozent klar nach vorn gearbeitet.
UBS-Experte Geoff Haire sprach von einem vorsichtigen Ausblick auf
2025. Mit Blick auf die Signale für das erste Quartal müsse sich der
Polysilizium-Hersteller im Rest des Jahres zudem deutlich erholen,
um das operative Ergebnisziel überhaupt zu erreichen.
Der Essenslieferdienst Delivery Hero rechnet nach dem
gescheiterten Verkauf seines Foodpanda-Geschäfts in Taiwan mit einer
Entschädigungszahlung von rund 250 Millionen US-Dollar. Der Fahr-
und Lieferdienst Uber habe beschlossen, den Vertrag
zur Foodpanda-Übernahme aufzulösen, hieß es zur Begründung. Die
Aktien büßten 5,2 Prozent ein./edh/jha/