Aktien Frankfurt Ausblick: Dax nach starkem Vortag mit leichtem Minus erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Vortag scheint der Erholung
am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag bereits wieder die Puste
auszugehen. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax
als Indikator für den deutschen Leitindex leichte
Verluste von rund 0,2 Prozent auf 22.622 Punkte. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls 0,2
Prozent tiefer erwartet.
Am Mittwoch hatte sich der Dax zwar zwischenzeitlich
um mehr als zwei Prozent erholt, war aber damit noch nicht an das
Tageshoch vom Vortag herangekommen. Die Dax-Wochenbilanz blieb also
klar negativ und dürfte sich nun wieder verschlechtern.
"Trotz zwischenzeitlicher Erholungen befindet sich der Dax nun schon
seit einer Woche in einem kurzfristigen Abwärtstrend", stellte
Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets fest. "Anleger tendieren dazu,
in steigende Kurse hinein Gewinne mitzunehmen. Die politische
Unsicherheit in Berlin und zunehmende Spannungen mit den USA in der
Handelspolitik haben die sonst so überzeugt auftretenden
Schnäppchenjäger vergrätzt", so Stanzl.
Auch am Donnerstag ist die Agenda gut gefüllt mit
Unternehmensberichten. Bei K+S fiel 2024 der
operative Gewinn bei einem Umsatzrückgang von rund fünf Prozent um
gut ein Fünftel. Für das laufende Jahr stellte der
Düngemittelhersteller eine recht breite Spanne für das operative
Ergebnisziel (Ebitda) in Aussicht. Das ist in der Mitte der
Bandbreite mehr als von Analysten erwartet.
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück
will nach seinem Rekordgewinn deutlich mehr Geld an
seine Aktionäre ausschütten. Die Dividende soll von 7,20 Euro auf
insgesamt 9 Euro je Aktie steigen. Für das laufende Jahr hat der
scheidende Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz ein Gewinnziel von
rund 2,4 Milliarden Euro ausgegeben.
Auch Hugo Boss will trotz eines gesunkenen Gewinns im
vergangenen Jahr mehr Dividende an seine Aktionäre ausschütten. Für
2025 hofft der Vorstand wieder mehr operativen Gewinn einfahren zu
können, kann weiteres Umsatzwachstum aber nicht versprechen. Der
Modekonzern hatte sich zuletzt ein Sparprogramm auferlegt.
Der Leasingspezialist Grenke sieht 2025 als
Übergangsjahr. Im Jahr 2024 sank das Konzernergebnis um 19 Prozent.
Grund waren die höhere Risikovorsorge und gestiegene Kosten. Die
Dividende soll entsprechend geringer ausfallen. Es sei davon
auszugehen, dass Grenke die Zunahme der Unternehmensinsolvenzen vor
allem noch im ersten Halbjahr 2025 spüren werde, sagte
Unternehmenschef Sebastian Hirsch.
Der Scheinwerferhersteller Hella fuhr 2024 trotz der
schwierigen Lage in der Autoindustrie mehr Gewinn ein und will die
Dividende von 71 auf 95 Cent je Aktie erhöhen. Größter Nutznießer
ist der französische Hauptanteilseigner Forvia .
Der Finanzdienstleister MLP nimmt sich für die
kommenden Jahre weiter viel Gewinnwachstum vor. 2024 hatte MLP vor
allem dank guter Geschäfte in der Vermögensverwaltung deutlich mehr
umgesetzt und verdient. Die Dividende soll von 30 auf 36 Cent pro
Aktie angehoben werden./edh/jha/