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Lenzing drehte 2024 das Betriebsergebnis ins Plus / Rund hundert Mitarbeiter weniger als 2023 - CEO Rohit Aggarwal: Das Performance-Programm wirkt

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Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing legte 2024 beim Umsatz um 5,7 Prozent auf 2,66 Mrd. Euro zu. Das Betriebsergebnis (EBIT) drehte von minus 476,4 Mio. im Jahr 2023 auf plus 88,5 Mio. Euro im Vorjahr. Ein 2023 gestartetes Performance-Programm wirke, dennoch bleibe der Markt herausfordernd, hieß es in der Bilanzpressekonferenz am Freitag, vor allem was die Energiepreise angeht.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg 2024 um 30,4 Prozent auf 395,4 Mio. Euro, die EBITDA-Marge erhöhte sich von 12,0 auf 14,8 Prozent. Der Free Cashflow verbesserte sich von minus 122,8 Mio. auf plus 167 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern sei mit minus 138,3 Mio. Euro - nach minus 593,0 Mio. Euro 2023 - durch einmalige Sondereffekte negativ beeinflusst gewesen. Mit Jahresende 2024 hatte Lenzing konzernweit 7.816 Beschäftigte, nach 7.917 ein Jahr zuvor.

Preise weiter unter Druck

Lenzing habe zwar die Absatzmengen deutlich gesteigert, aber das Preisniveau lag weiterhin unter jenem des Vorjahres. "Die Logistikkosten sind deutlich gestiegen, und auch die Rohstoff- und Energiekosten blieben nach wie vor erhöht", hieß es vom Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien. "Die Kostenseite bleibt eine Herausforderung", vor allem für die europäischen Standorte, so Finanzchef Nico Reiner. Zwar seien die Holzpreise zuletzt leicht gesunken, jene für Energie und Gas oder für Chemikalien wie Natronlauge aber nach wie vor auf hohem Niveau.

Das Performance-Programm wirke, betonte Rohit Aggarwal, Chef der Lenzing Gruppe. Die Initiative zielte primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz ab. Im Vorjahr habe man 130 Mio. Euro an "nachhaltigen Einsparungen" erreicht, heuer sollen es 180 Mio. Euro werden, erwartet Reiner.

Spezialfasern werden immer wichtiger

Gut entwickelt sich der Bereich der Premiumfasern: So sei der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz 2024 um 14 Prozentpunkte auf 93 Prozent gestiegen. Aggarwal hofft, dass es früher oder später" auch einmal 100 Prozent werden können.

So führt Lenzing etwa hydrophobe Cellulosefasern, die Flüssigkeiten an ihrer Oberfläche weiterleiten können und damit neue Produkte im Hygienebereich ermöglichen, oder biologisch abbaubare Geotextilien zum Schutz von Gletschern. Gemeinsam mit der auf Lederalternativen spezialisieren Firma Recyc Leather brachte Lenzing neue Schuhmaterialien aus "Tencel"-Lyocellfasern und recycelten Lederfasern auf den Markt.

Weitere Ergebnisverbesserung 2025 erwartet

Zum Ausblick meinte Lenzing, dass die Umsetzung des Performance-Programms auch in den kommenden Quartalen zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werde. Die Lenzing Gruppe gehe für 2025 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus. Man sehe unverändert einen steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen.

ver/stf/tpo/ker

 ISIN  AT0000644505
 WEB   http://www.lenzing.com

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