Aktien Europa: Verluste - Marktteilnehmer werden vorsichtiger
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Donnerstag nachgegeben. Trotz guter Vorgaben aus den USA
kam es am späten Vormittag zu Verlusten. Der EuroStoxx 50
sank um 1,33 Prozent auf 5.434,22 Punkte. Außerhalb
des Euroraums gab der britische FTSE 100 um 0,34
Prozent auf 8.677,48 Punkte nach. Etwas besser hielt sich der
Schweizer SMI mit kaum veränderter Tendenz. Die
Notenbank des Landes hatte die Zinsen erneut um 25 Basispunkte auf
0,25 Prozent gesenkt. "Die eidgenössischen Währungshüter erachten
die Zinssenkung vor dem Hintergrund eines geringen Inflationsdrucks
und erhöhter Abwärtsrisiken als notwendig", merkte Volkswirt Thomas
Gitzel von der VP Bank dazu an.
Marktexperte Andreas Lipkow begründete die Verluste der europäischen
Standardwerte mit dem großen Verfallstermin am Freitag, der sich in
Kursanpassungen bemerkbar mache. Analyst Christian Henke vom Broker
IG Markets fügte hinzu, dass nach den jüngsten Gewinnen die Vorsicht
an den Börsen wieder zunehme.
Zu den Verlierern gehörten die Rüstungswerte. So verloren etwa
Safran 3,1 Prozent und BAE Systems 3,4
Prozent "Im Bereich der Rüstungsaktien sehen wir zunehmend Risiken",
hieß es dazu vom Broker Index Radar. "Unsere Daten belegen, dass
sich viele Rüstungsaktien inzwischen weit von ihren langjährigen
Bewertungsmaßstäben entfernt haben."
Auch Luxuswerte, die im Geschäft mit hochwertigen Uhren unterwegs
sind, schwächelten. So sanken Richemont um 3,4
Prozent und Swatch um 4,3 Prozent. Die Schweizer
Uhrenhersteller hatten im Februar 2025 wieder deutlich weniger Uhren
ins Ausland exportiert und damit den Aufwärtstrend vom Januar nicht
bestätigt. In wichtigen asiatischen Märkten waren die Exporte dabei
im zweistelligen Bereich eingebrochen, in China gar um ein Viertel.
Unter den ebenfalls schwächelnden Technologiewerte fielen Prosus
mit 4,5 Prozent Abschlag auf. Bei den Beteiligungen
der Gesellschaft in Hongkong war es nach den vorherigen Gewinnen zu
vergleichsweise deutlichen Abschlägen gekommen. Besser entwickelten
sich dagegen die zinssensiblen Immobilienwerte. Sie erholten sich
damit etwas von der jüngsten Schwächephase. Günstige Signale für das
Zinsklima kamen aus den USA von der jüngsten Notenbanksitzung. "Die
neuen Leitzinsprojektionen der Fed bestätigen bisherige Signale,
wonach der Leitzins bis Ende 2025 um 50 Basispunkte sinken könnte",
hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg./mf/stk