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Wiener Börse - ATX gibt weiter nach / Wochenminus von 0,9 Prozent - Verbund-Aktie auf tiefstem Stand seit April 2024

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Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Freitag mit weiteren Abgaben ins Wochenende verabschiedet. Zum Sitzungsende notierte der ATX 0,59 Prozent tiefer bei 4.259,64 Punkten. Der ATX Prime verlor 0,48 Prozent auf 2.139,40 Zähler. Am Vormittag waren wegen eines Problems bei der Indexberechnung zeitweise keine Kurse für die beiden Börsenbarometer ermittelt worden. Der "große Verfall" an den Terminbörsen machte sich inzwischen nur mäßig bemerkbar.

Auf Wochensicht fuhr der ATX einen Verlust von 0,9 Prozent ein. Er hatte früher in der Woche noch ein weiteres Mehrjahreshoch erreicht, bevor wieder Gewinnmitnahmen einsetzten. "Aktuell kämpft der ATX ein wenig mit seiner Volatilität", kommentierte Analyst Christoph Schultes von der Erste Group. Die Bewegungen nach oben und unten seien sehr stark, was wiederum zu sofortigen Korrekturen führe.

Mit der aktuellen Entwicklung befindet sich der Leitindex in bester europäischer Gesellschaft. Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zufolge werden die hohen Kurse angesichts der politisch unsicheren Lage zunehmend kritisch hinterfragt. Entsprechend gebe es wenig langfristig orientierte Käufer, die neu in den Markt kommen.

Unter den ATX-Schwergewichten weiteten Verbund ihre Vortagesverluste weiter aus und fielen um 3,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit April des Vorjahres. Der Versorger hat nach den Rekordergebnissen aus den Vorjahren einen Ergebniseinbruch verbucht, war am Donnerstag bekanntgeworden. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen weiteren Gewinnrückgang, auch wegen jährlicher Belastung von bis zu 100 Mio. Euro bis 2030 durch den Energiekrisenbeitrag.

SBO berappelten sich inzwischen mit plus 2,4 Prozent. Auch die Papiere des Ölfeldausrüsters hatten am Vortag nach finalen Zahlen und der Vorstellung der neuen Strategie nachgegeben. Mit Gewinnen von jeweils über drei Prozent wagten auch die Papiere von Frequentis und Strabag einen Erholungsversuch. Beide Aktien hatten zuletzt von den Erwartungen des deutschen Fiskalpakets profitiert, das nun auch von der Länderkammer durchgewunken wurde.

Porr legten um 0,5 Prozent auf 28,45 Euro zu und stabilisierten sich damit nach den jüngsten Gewinnmitnahmen. Berenberg-Analystin Jenna Xu zufolge werde das Aufwärtspotenzial trotz der jüngsten Neubewertungen der Aktie weiterhin unterschätzt. Sie hob ihr Kursziel auf 37,5 Euro an.

Semperit behaupteten sich bei 14,70 Euro. Die Papiere des Gummi- und Kautschukkonzerns hatten am Vortag positiv auf die Jahreszahlen des Unternehmens reagiert. Semperit habe in einem herausfordernden Geschäftsumfeld ein sehr solides Ergebnis erzielt, kommentierte nun Warburg-Analyst Marc-Rene Tonn. Er erhöhte sein Kursziel von 17,50 auf 19,00 Euro.

spa/kat

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