Aktien Europa: Verhaltener Wochenauftakt - Kursrutsch bei Novo Nordisk
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind
ohne klare Richtung in die neue Börsenwoche gestartet. Der EuroStoxx
50 notierte gegen Mittag 0,14 Prozent im Plus bei
5.431,24 Punkten. Außerhalb des Euroraums stieg der britische FTSE
100 um 0,11 Prozent auf 8.656,54 Zähler. Dagegen fiel
der Schweizer SMI um 0,44 Prozent auf 13.018,09
Punkte.
Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses steht nach wie vor das Thema
US-Zölle. "Bereits in anderthalb Wochen könnte US-Präsident Trump
die nächste Runde der Strafzölle einläuten. Die Hoffnung der Anleger
ist, dass diese dann gezielter gegen einzelne Branchen gerichtet
sind, was den Schaden in der gesamten Wertschöpfungskette des
Welthandels geringer ausfallen lassen könnte", kommentierte Analyst
Jochen Stanzl von CMC Markets.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hellte sich derweil im März
weniger auf als erwartet. Der von S&P Global ermittelte
Einkaufsmanagerindex legte um 0,2 Punkte auf 50,4 Punkte zu. Damit
liegt der Indikator weiter nur knapp über der Expansionsschwelle von
50 Punkten, die eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität
signalisiert.
Die Aktien von Kering reagierten negativ auf
kritische Analystenkommentare und rutschten auf den tiefsten Stand
seit mehr als acht Jahren ab. Zuletzt notierten die Papiere des
Luxusgüterkonzerns 3,6 Prozent im Minus und gehörten damit zu den
schwächsten Werten im EuroStoxx 50. Im bisherigen Jahresverlauf
summiert sich der Verlust auf gut 16 Prozent. Im Vorfeld der am 23.
April anstehenden Geschäftszahlen zum ersten Quartal reduzierten
einige Analysten ihre Schätzungen und Kursziele mit Verweis auf die
mangelnde Dynamik der Kernmarke Gucci.
Die Titel von Novo Nordisk fielen nach einer
Analystenstudie um mehr als 3 Prozent und gaben damit ihren Status
als wertvollstes Unternehmen Europas an SAP ab.
Analyst Naresh Chouhan von Intron Health stampfte sein Kursziel für
Novo Nordisk auf 460 dänische Kronen ein und drehte die Einstufung
der Aktien von "Buy" auf "Sell".
Der Mischkonzern Vivendi reduzierte seine Beteiligung
am italienischen Telekomkonzern TIM (ehemals Telecom
Italia) von rund 24 auf 18,4 Prozent. Damit könnte der lang geplante
Ausstieg der Franzosen bei den Italienern begonnen haben. Die
Vivendi-Aktien legten um 1,2 Prozent zu, jene von TIM gewannen 1,0
Prozent./edh/mis