ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax mit neuem Stabilisierungsversuch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach der jüngsten
Verlustserie am Dienstag erneut einen Stabilisierungsversuch
unternommen. Nach einem wackligen Start gewann der deutsche
Leitindex zuletzt 0,44 Prozent auf 22.952,21 Punkte. Damit hielt er
sich weiter über der für den kurzfristigen Trend wichtigen
21-Tage-Durchschnittslinie. Der MDax mit den
mittelgroßen Unternehmen sank indes um 0,11 Prozent auf 28.724,64
Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging
es um 0,6 Prozent bergauf.
Am Montag hatte der Dax seine Gewinne nicht halten können und knapp
im Minus geschlossen. Es war der vierte Verlusttag in Folge nach
seinem Rekordhoch bei 23.476 Punkten. Zu diesem fehlen ihm aktuell
gut zwei Prozent.
Das freundlich ausgefallene deutsche Ifo-Geschäftsklima gab am
Dienstag keine erkennbaren Impulse. Auch die zuletzt starke
Kurserholung in New York sorgte nicht für Auftrieb. Allerdings
hinken die US-Börsen den europäischen Märkten seit Jahresbeginn auch
weit hinterher und haben entsprechend Nachholbedarf. Zudem kamen von
den asiatischen Handelsplätzen durchwachsene Signale.
Der Dax stecke weiter in einer Konsolidierungsphase unterhalb seines
Rekords, heißt es im Tagesausblick der Landesbank Helaba. Positiv
werten die Experten unter anderem, dass die 21-Tage-Linie bisher
hält. Insgesamt sehe das charttechnische Bild aber uneinheitlich
aus.
Im Dax brachen die Aktien von Siemens Energy mit
minus 1,6 Prozent auf der jüngsten Handelsspanne nach unten aus. Als
Belastung für den Energietechnikkonzern erwiesen sich Aussagen des
chinesischen Amazon-Konkurrenten Alibaba. Dessen Chef Joe Tsai
warnte, der Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz
übertreffe derzeit deutlich die Nachfrage.
Schlusslicht im MDax war Jenoptik mit minus 3,4
Prozent. Der Technologiekonzern gab zusammen mit den endgültigen
Jahreszahlen vorsichtige Ziele für 2025 bekannt. Diese offenbarten
eine große Unsicherheit bezüglich der Konjunktur und der Märkte,
kommentierte Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Zudem
blieb die angekündigte Dividendenerhöhung hinter den Erwartungen
zurück.
Im Nebenwerte-Index SDax führte Medios
mit minus 3,1 Prozent die Verliererliste an. Das
Spezialpharmaunternehmen verzeichnete 2024 wegen hoher
Finanzierungskosten trotz Rekorden bei Umsatz und operativem
Ergebnis einen Einbruch beim Nettogewinn.
Dagegen zogen die Papiere von Fuchs SE an der
MDax-Spitze um 3,3 Prozent an und machten damit die Verluste seit
Freitag fast wett. Die Bank of America rät nun zum Kauf. Für den
Schmierstoffehersteller sei das deutsche Finanzpaket ein
"Game-Changer", hieß es zur Begründung. Mit einem Umsatzanteil von
mehr als 20 Prozent auf dem heimischen Markt sei das Unternehmen
einer der Hauptprofiteure aus der Chemiebranche./gl/mis