Börse Frankfurt-News: ETFs: "Europa-Aktien werden stark gekauft"
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Deutsche und europäische Aktien
sind weiter heiß begehrt. Das zeigt sich auch bei den stark
nachgefragten Rüstungs-/Verteidigungs-ETFs. Der Bankensektor steht
ebenfalls auf den Einkaufslisten.
25. März 2025. Starkes Kaufinteresse melden die Händler an der Börse
Frankfurt im Segment der Exchange Traded Funds (ETFs). "Wir hatten
mehr als doppelt so viele Käufe wie Verkäufe", erklärt Holger
Heinrich. Laut dem Händler der Baader Bank AG spielten die sonst oft
dominierenden USA- und Welt-ETFs in der abgelaufenen Woche "nur eine
untergeordnete Rolle". Gekauft wurde in diesem Segment mit dem
iShares MSCI World ex-USA () ein Indexfonds ohne
US-Aktien. Frank Mohr von der Société Générale sieht bei den
klassischen MSCI World-ETFs regelmäßige Käufe über Sparpläne.
Die USA-ETFs würden laut Mohr hingegen etwas häufiger verkauft.
Exemplarisch dafür nennt er den Amundi Russell 1000 Growth
() und den UBS MSCI USA Socially Responsible
(). Heinrich berichtet von Käufen im Bereich der
amerikanischen Nebenwerte. Im Fokus steht der Amundi S&P SmallCap
600 Screened (). Überwiegend verkauft wird hingegen
der aktiv gemanagte JPM US Research Enhanced Index Equity ESG
().
"In Europa wurde kräftig eingeladen"
Die neuen Lieblinge der Anlegerinnen und Anleger sind Aktien aus der
Eurozone. "Der Großteil des Umsatzes fand bei den europäischen ETFs
statt", so Heinrich. Mohr bestätigt diesen Trend: "Europa und
Deutschland werden immer mehr gehandelt". In den Büchern der Baader
Bank finden sich vor allem Indexfonds auf den MSCI Europe von
iShares () und Xtrackers (). Gekauft
werden auch der Amundi MSCI EMU (), der Xtrackers DAX
() und MidCap-Produkte wie der iShares MSCI EMU Mid
Cap () und der iShares MDAX (). In
Deutschland steht zudem der Amundi SDAX () auf der
Kaufliste. "Kurz gesagt: In Europa wurde durch die Bank weg kräftig
eingeladen", fasst Heinrich zusammen.
Die Kunden der Société Générale bevorzugen aktuell den Amundi Stoxx
Europe 600 (), den iShares STOXX Europe 600
() und den Amundi DAX (). Aber auch der
iShares Edge MSCI Europe Momentum Factor () wird laut
Mohr "kräftig gekauft". Ergänzend dazu berichtet der Händler von
eine anziehenden Nachfrage nach dem Xtrackers MSCI Japan
(). "Grundsätzlich haben sich die Investoren wieder
etwas mehr in die anderen Regionen ausgebreitet".
"Banken werden eindeutig gekauft"
Im Segment der Branchen-ETFs sieht Mohr den Technologiesektor mit 50
Prozent Marktanteil unverändert weit vorne. Bei einem "leichten
Kaufüberhang" werden hier mittlerweile aber regelmäßig "beide Seiten
gespielt". Gekauft wird der iShares Digital Security
(), während der iShares Automation & Robotics eher
verkauft wird. (). Auf Rang zwei in dieser Kategorie
liegen diesmal die Financials, die Mohr "schon lange nicht mehr so
weit oben gesehen" hat. Bei Indexfonds wie dem Amundi Euro Stoxx
Banks () und dem Amundi STOXX Europe 600 Banks
() herrscht ein klarer Kaufüberhang. "Banken werden
zurzeit eindeutig gekauft".
Fokus auf europäische Rüstungsfirmen
Der "absolute Umsatzstar der letzten Wochen" waren nach Angaben von
Heinrich die Defense ETFs. Zunächst wurden wieder mal die global
investierenden ETFs wie der VanEck Defense () und der
Han Future of Defense (). Als dann bekannt wurde, dass
die europäischen Staaten hautsächlich bei europäischen Herstellern
ordern wollen, setzten nach Angaben des Händlers massive Käufe bei
dem WisdomTree Europe Defense () ein. "Da es ein ETF
ist, der ausschließlich in europäische Defense-Werte investiert,
fiel den Anlegern die Wahl nicht schwer".
Dieselbe Erfahrung hat auch Frank Wollnitz, Händler bei der ICF
Bank, gemacht. Zusätzlich wurde hier noch der Global X Defence Tech
() geordert. "ETFs, die sich im weitesten Sinne auf
Rüstungswerte/Defence beziehen, wurden bei uns über die Bücher immer
gekauft, sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen. Es gab
in der ganzen Zeit gefühlt keinerlei Abgabedruck". Abseits der
Aktien-Indexfonds sticht laut Wöllnitz noch ein ETN hervor, der
ausschließlich gekauft wird. Dabei handelt es sich um den WisdomTree
Short USD Long EUR (). Mit diesem Papier könnten
Anlegerinnen und Anleger von einem weiter steigenden
EUR/USD-Wechselkurs profitieren.
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG
verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und
Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)