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Crédit Mutuel Asset Management: Orientierung in der Berichtssaison Q4 2024

EQS-Media / 28.03.2025 / 08:45 CET/CEST

Orientierung in der Berichtssaison Q4 2024

Von Jean-Louis Delhay, CIO von Crédit Mutuel Asset Management, und Jean-Luc Menard, Head of Crédit Mutuel Asset Management Convictions Team

* Die Ergebnisse der globalen Unternehmen für das 4. Quartal 2024 zeigen anhaltendes Wachstum - trotz Herausforderungen in Europa und in den USA.

* Finanz- und Technologieunternehmen, die weiterhin durch umfangreiche Investitionen in KI florieren, sind stark, während der Luxus- und Automobilsektor aufgrund des Markt- und Wettbewerbsdrucks vor Herausforderungen steht.

In einem bisher beispiellosen geopolitischen Kontext zeigen die Ergebnisse der globalen Unternehmen für das vierte Quartal 2024, dass das Wachstum trotz Herausforderungen anhält. So haben im März fast alle Unternehmen des S&P 500 ihre Ergebnisse für das vierte Quartal 2024 vorgelegt. 75 % von ihnen überraschten mit einem positiven Gewinn pro Aktie (EPS), was auf ein robustes Wirtschaftsumfeld und erhebliche Investitionsausgaben, insbesondere seit der Wahl von Donald Trump, zurückzuführen ist. Innerhalb des EuroStoxx-Index, der rund 300 Unternehmen umfasst, haben 54 % mit positivem EPS überrascht.

Der Finanzsektor sticht zu Jahresbeginn besonders hervor. In den USA haben Investmentbanken wie Goldman Sachs mit ihren Handelsumsätzen positiv überrascht. In Europa ziehen unterbewertete Finanzunternehmen Investoren an, wie die Société Générale, die auf dem besten Weg zu sein scheint, ihre Ziele für eine Verbesserung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses und der Eigenkapitalrendite zu erreichen. Versicherer dürften weiterhin eine solide defensive Anlage darstellen, da Unternehmen wie Allianz und Münchener Rück Solvabilitätsquoten von über 200 % aufweisen.

Der Luxuskonsum-Sektor zeigt sich weniger vorhersehbar. Hermès bleibt weiterhin Marktführer im Luxusgütersegment und meldet in allen Regionen zweistelliges Wachstum. Dies gilt nicht für LVMH, das um positives Wachstum kämpft. Ferrari hingegen meldet ein volles Auftragsbuch bis 2026 und eine starke Nachfrage nach seinem "Supercar". Für andere Automobilhersteller wie Stellantis gestaltet sich das Umfeld schwieriger: Sie kämpfen mit der Konkurrenz aus China und dem Risiko höherer Einfuhrzölle.

Bei den Basiskonsumgütern scheint sich das Handelsvolumen zu erholen. Dies gilt insbesondere für Danone, dank seiner Präsenz in Nordamerika und spezieller Ernährungsprodukte, sowie für Getränkehersteller wie AB InBev und Coca-Cola. Fast-Food-Ketten bleiben jedoch bezüglich des künftigen Umsatzes zurückhaltend, wie Chipotle zeigt.

Im Technologiesektor galt die Aufmerksamkeit vor allem den Hyperscalern, die erheblich in künstliche Intelligenz (KI) investieren. Trotz anhaltend beeindruckendem Wachstum haben Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud Platform aufgrund von Kapazitätsengpässen eine leichte Verlangsamung erfahren. Die gemeinsamen Ausgaben von Amazon, Microsoft, Google und Meta dürften 2025 die 300-Milliarden-Dollar-Marke überschreiten und damit 30 % über den ursprünglichen Schätzungen liegen. Führende Unternehmen monetarisieren bereits KI-integrierte Produkte, wie z. B. den JOULE-Assistenten von SAP, der zu einem Anstieg des Auftragsbestandes um 32 % beitrug. Weiter vorne in der Lieferkette hat ASML angedeutet, dass es seine Jahresziele übertreffen könnte, sollten bestimmte Kunden wie TSMC ihre KI-Fähigkeiten ausbauen. Bei Nvidia übersteigt die Nachfrage nach der neuen Generation von Blackwell-Produkten nach wie vor das Angebot, sodass das Unternehmen seine Führungsposition behaupten kann.

Der Sektor der Kommunikationsdienste umfasst Unternehmen unterschiedlicher Sparten - der Freizeitbereich entwickelt sich jedoch nach wie vor gut, mit steigenden Buchungszahlen in allen Regionen. Die führende Streaming-Plattform Netflix hat dank ihrer originären Inhalte und der Übertragung von Sportereignissen 19 Millionen neue Abonnenten gewonnen. Außerdem beeindrucken die Deutsche Telekom und ihre US-Tochter T-Mobile weiterhin mit starker Cashflow-Generierung und üppigen Erträgen für ihre Aktionäre.

Der Verteidigungssektor hat sich zu Jahresbeginn besser entwickelt als der Luft- und Raumfahrtsektor, was auf die potenziellen Budgeterhöhungen der europäischen Länder zurückzuführen ist. Die jüngsten Äußerungen der Trump-Regierung bestätigen die Absicht der USA, Europa als bloßen Handelspartner zu behandeln. Die zivilen Luft- und Raumfahrtaktivitäten bleiben jedoch robust, wie GE Aerospace, Rolls-Royce und Safran zeigen. Die Erholung des Flugverkehrs hat zu einem häufigeren Austausch von Triebwerksteilen geführt und dazu beigetragen, die niedriger als erwartet ausgefallenen Aufträge für neue LEAP-Triebwerke aufgrund von Problemen bei Boeing auszugleichen.

Andere Industrieunternehmen wie Schneider Electric, Eaton und Legrand haben zurückhaltende Anleger beruhigt und bestätigt, dass die Nachfrage nach Produkten und Lösungen für Rechenzentren weiterhin deutlich über dem Angebot liegt.

Auch der Gesundheitssektor bleibt positiv. In einem Jahr möglicher politischer Umwälzungen zeigt sich der Markt jedoch vorsichtig gegenüber Pharmaunternehmen mit starkem US-Exposure, wie z. B. Merck. Die Aufmerksamkeit hat sich auf Unternehmen der Medizintechnik wie Intuitive Surgical und Essilor-Luxottica verlagert, die größere Transparenz bieten. Der Zugang zu Medikamenten gegen Fettleibigkeit verbessert sich weiter. Eli Lilly scheint besser positioniert zu sein als Novo Nordisk - basierend auf jüngsten Studien über das Potenzial von CagriSema.

Quelle: Groupe La Française, März 2025.

Geschrieben am 10. März 2025

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