Frequentis steigerte Betriebsergebnis um ein Fünftel auf 32 Mio. Euro / Umsatzplus von rund 12 Prozent - Dividende wird auf 27 Cent pro Aktie erhöht
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Frequentis hat 2024 den Umsatz um 12,4 Prozent auf 480,3 Mio. Euro und das Betriebsergebnis (EBIT) um 20,5 Prozent auf 32,1 Mio. Euro gesteigert, bestätigte der börsennotierte Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen am Dienstag die vorläufigen Zahlen. Mit einer EBIT-Marge von 6,7 Prozent übertraf das Unternehmen das im Halbjahr gesetzte Ziel von 6 Prozent deutlich. Daher wird eine Dividende von 27 Cent (plus 12,5 Prozent) vorgeschlagen.
Im Vorjahr verzeichnete Frequentis einen Auftragseingang von 583,8 Mio. Euro - um 15,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Auftragsstand stieg um 22 Prozent auf 729 Mio. Euro. Für heuer rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus von rund 10 Prozent. Aber auch der Auftragsstand sollte zulegen. Weiters peilt Frequentis eine EBIT-Marge von 6,5 bis 7 Prozent an.
US-Zölle derzeit kein Thema
In puncto US-Zölle ist Frequentis-CEO Norbert Haslacher relativ gelassen: "Wir sind derzeit dabei, die Situation zu analysieren", sagte er im Gespräch mit der APA. Das Unternehmen ist mit drei Standorten in den USA vertreten - zwei für den zivilen Bereich, einem für den militärischen. Rund 80 Prozent des US-Geschäfts entfallen auf diese Standorte. Der Anteil des Amerika-Geschäfts insgesamt machte im Vorjahr 18 Prozent des Gesamtumsatzes aus, merkte Haslacher an.
Das Hauptaugenmerk liegt nach wie vor in Europa, wo das Unternehmen zuletzt 62 Prozent des Umsatzes erzielte. Australien, Pazifik und Afrika trägt rund 8 Prozent zum Umsatz bei und Asien etwa 12 Prozent. Allerdings gewinnt Asien für Frequentis an Bedeutung: In Indonesien und in Indien sei in den kommenden fünf bis zehn Jahren von einem deutlichen Wachstum auszugehen, merkte der Frequentis-CEO an. Rund 200 Flughäfen sollen außerhalb Chinas errichtet werden.
Das Hauptgeschäft von Frequentis entfiel im Vorjahr mit 338 Mio. Euro bzw. rund 70,4 Prozent des Umsatzes auf den Bereich "Air Traffic Management" (ATM), der die Flugsicherung für den zivilen und militärischen Bereich umfasst. 29,6 Prozent des Umsatzes (rund 142 Mio. Euro) erzielte das Unternehmen mit dem Bereich "Public Safety & Transport", der Infrastruktur für Blaulichtorganisationen, die Industrie sowie für den öffentlichen Verkehr und die Schifffahrt liefert.
Militärischer Bereich gewinnt an Bedeutung
Im Vorjahr konnte Frequentis ein paar Großaufträge an Land ziehen, etwa von der US-Flugsicherung für die Digitalisierung der Boden-Luft-Kommunikation, der spanischen Flugsicherung für ein Notfallkommunikationssystem oder aus Norwegen. Dort soll am Flughafen Oslo und an 14 weiteren Flughäfen das Flugverkehrsmanagement modernisiert werden. Der militärische Bereich erhielt einen Auftrag der deutschen Bundeswehr für die Modernisierung des Radardatennetzes an 22 Standorten. Der militärische Bereich trägt derzeit rund 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei, gewinnt aber angesichts der aktuellen geopolitischen Lage an Bedeutung, wie Haslacher erklärte. Schließlich würden die europäischen Länder entsprechend aufrüsten.
Ein relativ neuer Bereich bei Frequentis beschäftigt sich mit dem Erkennen militärischer Drohnen, sodass vom Militär die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden können. Bisher beschränkte sich das Unternehmen hier auf zivile Drohnen.
Ein anderes - gerade für den militärischen Bereich - wichtiges Thema ist, so Haslacher, der virtuelle Tower. Die Lotsen müssen nicht mehr im Tower am Flughafen sein, um die Bewegungen vor Ort registrieren zu können. "Der Tower ist im Kriegsfall eines der gefährdetsten Ziele", so der CEO. Mit dem virtuellen Tower können die Lotsen geschützt weit entfernt vom Flughafen die Bewegungen am Airport koordinieren.
Im Bereich Öffentliche Sicherheit & Verkehr erhielt Frequentis Aufträge aus Malaysia für ein neues Notrufsystem sowie aus Großbritannien, wo mit IBM ein Kommunikationsnetzwerk für Notfalldienste aufgebaut werden soll. Dieses System sorgt für mehr Sicherheit bei der Übertragung von Sprache, Video und Daten. Und bei der Schweizer Bahn soll Frequentis ein neues Kommunikationssystem einrichten.
fel/ivn
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