Wiener Aktienmarkt vorbörslich schwach erwartet / ATX mit Minus von 1,3 Prozent indiziert - Zollkonflikt und Nvidia-Nachrichten belasten Börsenstimmung
Die Wiener Börse dürfte am Mittwoch mit Verlusten in den Handel starten. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX zeigt knapp vor Handelsstart ein Minus von 1,3 Prozent. Auch an anderen Börsen in Europa werden Verluste in dieser Größenordnung erwartet. Belastet werden die Märkte weiter vom Handelskonflikt und damit zusammenhängend von schlechten Nachrichten des Chipkonzerns Nvidia.
Im Zollkrieg zwischen den USA und China gibt es keine Fortschritte. US-Präsident Donald Trump sagte: "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen". Trump hatte Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking hatte darauf mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.
Zudem drückt auf die Stimmung, dass der Halbleiter-Gigant Nvidia von der US-Regierung mit verschärften Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China konfrontiert wird. Dies brockt Nvidia Einbußen in Milliardenhöhe ein. "Mit dem Exportverbot für den H20 Chip von Nvidia nach China erleben wir im aktuellen Handelskonflikt eine neue Eskalation", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Positive Nachrichten kamen in der Früh aus China. Mitten im Zollstreit mit den USA hat China überraschend starke Wachstumszahlen vorgelegt. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, lag das vorläufige Wirtschaftswachstum im ersten Vierteljahr 2025 bei 5,4 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Wachstum von rund 5,2 Prozent gerechnet.
Nachrichten zu österreichischen Firmen gab es in der Früh kaum. Lediglich der Flughafen Wien hat Passagierzahlen für das abgelaufene Quartal gemeldet. Der Airport hat in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres um 1,8 Prozent mehr Passagiere abgefertigt als im Jahr zuvor.
Impulse für die Börsen könnten die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten bringen. Erwartet werden Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion. "Vor allem der Einzelhandel hat seit Jahresanfang enttäuscht und die konjunkturellen Sorgenfalten vertieft. Im März zeichnet sich eine Erholung ab", schreiben die Analysten der Helaba.
Am Dienstag hatte der ATX um 1,97 Prozent höher bei 3.915,33 Punkten geschlossen. Zu den größten Gewinnern zählten die Bau-Aktien. So zogen Strabag um 8,8 Prozent nach oben und Porr konnten sich um 5,8 Prozent steigern. Klar fester zeigten sich auch Rosenbauer und stiegen um 4,9 Prozent.
Die größten Kursgewinner im prime market am Dienstag:
Strabag +8,82% 70,30 Euro Porr +5,79% 28,30 Euro Rosenbauer +4,90% 40,70 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Dienstag:
UBM Development -4,57% 18,80 Euro Polytec -4,21% 2,50 Euro Pierer Mobility -3,50% 13,80 Euro
mik/lof
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