Wiener Börse am Vormittag mit Abschlägen - ATX minus 0,08 Prozent / Erwägungen der US-Regierung über Powell-Entlassung sorgen für Unsicherheit an Finanzmärkten - Dünne Meldungslage
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Die Wiener Börse hat sich am Dienstagvormittag mit ein wenig tieferen Notierungen gezeigt. Für Verunsicherung sorgt auch an den Finanzmärkten diesseits des Atlantiks, dass die US-Regierung unter Präsident Donald Trump erwägt, den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, zu entlassen.
Trump drängte den Fed-Vorsitzenden am Montag zum wiederholten Male, die Leitzinsen zu senken und bezeichnete ihn in seinem Onlinenetzwerk Truth Social als "Loser". Powell will die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag vorerst aber nicht senken. Die US-Börsen hatten am Montag auf die jüngsten Entwicklungen mit kräftigen Abschlägen reagiert.
Der heimische Leitindex ATX zeigte sich am Dienstagvormittag geringfügig schwächer und gab bis 9.45 Uhr um 0,08 Prozent auf 3.912,87 Zähler nach. Auch der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,06 Prozent auf 1.973,62 Einheiten. Die wichtigsten europäischen Handelsplätzen zeigten sich ebenfalls überwiegend im Minus.
US-Präsident Trump hatte sich bereits mehrfach über die Weigerung der Federal Reserve beschwert, die Zinsen zu senken. Am Freitag hatte Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, gesagt, der Präsident prüfe, ob er in der Lage sei, Powell zu entlassen. Die Unabhängigkeit der Zentralbanken von politischen Einflüssen sei wirklich wichtig für deren Arbeit, betonte Chicagos Fed-Präsident Austan Goolsbee in einer Reaktion am Sonntag.
"Mal wieder ist es US-Präsident Trump, der die weltweiten Finanzmärkte in Aufruhr bringt. Erneute Angriffe auf die US-Notenbank und Fed-Chef Powell lassen die Risikoaversion steigen und bringen US-Assets unter Druck. Datenseitig interessant wird es erst morgen mit den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes in Deutschland, Frankreich und der Eurozone", schreiben die Experten der Helaba.
In Wien blieb die Meldungslage bisher mager. Impulse kamen von Analystenseite. Die Wertpapierexperten der Berenberg Bank haben ihre Kaufempfehlung "Buy" für die Aktien der heimischen OMV im Rahmen einer Sektor-Studie bestätigt. Auch das Kursziel in Höhe von 56,00 Euro wurde unverändert beibehalten. OMV-Papiere lagen am Vormittag um 0,8 Prozent höher auf 43,18 Euro.
Die Deutsche Bank hat ihr Rating "Buy" für die Erste Group im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung des heimischen Finanzinstituts am 30. April bekräftigt. Das Kursziel lautet 72 Euro. Die Aktien der Erste Group fielen 0,4 Prozent auf 61,40 Euro. Auch bei den Branchenkollegen BAWAG (minus 1,1 Prozent) und Raiffeisen Bank International (minus 0,7 Prozent) ging es abwärts.
kat/ger
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