ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Gedämpfte Freude - Hin und Her im Zoll-Streit
NEW YORK (dpa-AFX) - Der von US-Präsident Donald Trump Anfang April
losgetretene globale Zollkrieg bewegt die Kurse am Aktienmarkt
weiterhin deutlich. Am Mittwoch sorgte zunächst ein Bericht des
"Wall Street Journal", wonach die USA eine teils deutliche Senkung
der China-Zölle erwägen, für ausgelassene Freude unter den Anlegern.
Dass die Gewinne später abschmolzen, lag daran, dass die Sprecherin
des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, klarstellte, dass es keine
einseitige Senkung der Zölle gegen China geben wird.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den
Handelstag mit einem Plus von 1,07 Prozent auf 39.606,57 Punkten,
nachdem er im frühen Geschäft deutlich über 40.000 Punkten notiert
hatte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 legte
am Ende um 2,28 Prozent auf 18.693,26 Punkte zu. Für den
marktbreiten S&P 500 ging es um 1,67 Prozent auf
5.375,86 Punkte hinauf.
Boeing führten mit einem Plus von 6 Prozent den Dow
an. In seiner Dauerkrise gewinnt der Flugzeugbauer wieder etwas
Tritt. Auch weil die Produktion anzog, verbrannte der Konzern im
ersten Quartal weniger Geld als gedacht. Zudem zeigte sich
Boeing-Chef Kelly Ortberg zuversichtlich, die Produktion des
Mittelstreckenjets 737 Max im Jahresverlauf wieder auf das Niveau
von Ende 2024 hochzufahren.
Nach erwartungsgemäß schwachen Quartalszahlen hilft Tesla
anscheinend der Kurswechsel von Firmenchef Elon Musk
wieder etwas in die Spur. Ab Mai will dieser eigenen Angaben zufolge
"erheblich" weniger Zeit als Trumps Kostensenker im
Regierungsapparat verbringen und sich stattdessen wieder mehr um die
Belange des Elektroauto-Herstellers kümmern. Die Tesla-Aktien
gewannen 5,3 Prozent, stehen seit Jahresbeginn aber immer noch mit
rund 38 Prozent im Minus.
Neben Tesla legten - beflügelt von der Zoll-Hoffnung - auch die
anderen Aktien aus der Gruppe der sogenannten glorreichen Sieben
deutlich zu, also Alphabet , Microsoft ,
Apple , Meta , Amazon und
Nvidia . Apple und Meta trotzten Strafen der EU in
dreistelliger Millionenhöhe wegen der Verletzung europäischen
Digitalrechts.
Intel steht offenbar ein weiterer tiefgreifender
personeller Einschnitt bevor. Der kriselnde Halbleiterhersteller
werde noch in dieser Woche den Abbau von mehr als einem Fünftel der
Belegschaft verkünden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg
unter Berufung auf eine in die Pläne eingeweihte Person. Am Markt
kam das gut an: Die Intel-Anteile legten um 5,4 Prozent zu, auf
allerdings niedrigem Niveau./ajx/he