Aktien Frankfurt Ausblick: Nach Erholungsrally fehlt dem Dax frischer Schwung
FRANKFURT (dpa-AFX) - An der 22.000-Punkte-Marke tut sich der Dax
auf seinem Erholungskurs zunächst schwer mit weiteren
Kursgewinnen. Eine Stunde vor Handelsbeginn am Donnerstag
signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex
ein Minus von 0,3 Prozent auf 21.896 Punkte. Das
Eurozonen-Börsenbarometer EuroStoxx 50 wurde
ebenfalls leicht tiefer indiziert.
Beobachtern zufolge bleiben die Märkte insgesamt auf
Stabilisierungskurs. "Das Hauptthema bleibt eine Fortsetzung der
Erholungsrally", schrieben die Experten der Commerzbank.
Am Vortag hatte der Dax auf seiner Erholung noch einmal Gas gegeben
und zeitweise sogar die 22.000 Punkte überschritten. Auch an der
Wall Street ging die Rally wegen neuer Hoffnung im Zollstreit
weiter. Nach dem europäischen Handelsschluss tat sich dort
allerdings nach oben nichts mehr. In seinen internationalen
Handelskonflikten hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, in den
nächsten zwei bis drei Wochen Zölle festzusetzen, wenn er keine
Fortschritte bei den Gesprächen sehe.
Derweil bleiben für die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen
Konjunktursorgen präsent, und Stimmungsindikatoren tendierten zur
Schwäche. Das dürfte auch bei dem am Vormittag anstehenden
Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland der Fall sein.
Darüber hinaus gewinnt die Berichtssaison der Unternehmen weiter an
Fahrt. So wuchs der Sportartikelkonzern Adidas zum
Jahresauftakt kräftig. Die Bank of America empfahl daraufhin die
Aktien zum Kauf. Diese notierten auf der Handelsplattform Tradegate
knapp fünf Prozent über dem Xetra-Schluss vom Mittwoch. Im
Kielwasser legten die Anteilsscheine des Wettbewerbers Puma
moderat zu.
Vossloh startete mit einem unerwarteten
Umsatzrückgang ins Jahr. Der Schienen- und Verkehrstechnik-Konzern
erklärte die Entwicklung mit späteren Auslieferungen nach China.
Zugleich brach der Gewinn noch stärker ein als gedacht. Ein
Auftragsbestand in Rekordhöhe jedoch stimmt den Vorstand
zuversichtlich, seine angekündigten Jahresziele zu erreichen. Für
die Vossloh-Aktien ging es auf Tradegate um fast drei Prozent nach
unten.
Abseits der Berichtssaison sorgte Evotec für eine
erfreuliche Nachricht: Für den Hamburger Wirkstoffforscher und
-entwickler zahlt sich die langjährige Zusammenarbeit mit dem
Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb aus. Die Hanseaten
teilten mit, starke Fortschritte im Bereich des Proteinabbaus
gemacht zu haben. Evotec fließt deshalb nun gemäß der Vereinbarung
eine Summe von insgesamt 75 Millionen US-Dollar zu. Damit gewannen
die Evotec-Papiere auf Tradegate gut sechs Prozent./la/mis