Aktien New York: Anleger vorsichtig vor Unternehmens- und Konjunktursignalen
NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger werden am Montag an den US-Börsen nach
deren zuletzt starker Erholung vorsichtiger. Auch die zu Anfang noch
recht robusten Standardwerte rutschten zum Wochenauftakt an der Wall
Street in die Verlustzone. Anleger warteten zunächst ab, welche
Erkenntnisse sich aus einer Flut von Unternehmenszahlen und
wichtigen Konjunkturdaten ziehen lassen, die in den kommenden Tagen
erwartet werden.
Während der Leitindex Dow Jones Industrial zwei
Stunden vor Schluss 0,19 Prozent auf 40.036,77 Punkte verlor, lag
der marktbreite S&P 500 mit 0,57 Prozent im Minus bei
5.493,99 Zählern. Für den technologielastigen Nasdaq 100
ging es am um 0,85 Prozent auf 19.266,63 Punkte nach
unten.
Ein Minus von 3,7 Prozent bei Nvidia prägte an der
Nasdaq das Bild. Sie waren damit der größte Verlierer aus dem Kreis
der "Magnificent 7", also der sieben größten Tech-Riesen. Als
Ursache dafür, dass die jüngste Erholung der Aktien zu Ende ging,
galt ein Bericht des "Wall Street Journal". Demnach will Huawei aus
China dem KI-Chip-Spezialisten mit der Entwicklung eines auf diesen
Megatrend ausgerichteten Chips Konkurrenz machen.
In puncto Zollstreit blieben die Anleger ohne konkrete neue
Erkenntnisse vorsichtig. "Diese Woche dürfte die erste seit einiger
Zeit sein, in der Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen mit
Nachrichten zum Zollthema konkurrieren", schrieb Stratege Jim Reid
von der Deutschen Bank. Im Verlauf der Woche gibt es mit Microsoft
, Amazon und Apple die
Quartalsbilanzen von gleich drei Tech-Riesen.
Getrieben von Analystenlob ragte Boeing im Dow mit
2,2 Prozent Plus hervor. Bernstein Research hatte eine positive
Haltung eingenommen, weil der Flugzeughersteller für seinen
Wachstumskurs notwendige Fortschritte mache. Außerdem äußerte sich
die Bank of America vor der Pariser Luftfahrtschau ermutigend. Für
gewöhnlich legten die Papiere von Boeing und dem Konkurrenten Airbus
in der Zeit vor der Ausstellung zu, schrieben die
Experten der US-Bank.
Etwas dahinter lagen im Dow die IBM-Aktien, die mit einem Prozent
Plus auf den Plan des IT-Konzerns reagierten, in den nächsten fünf
Jahren 150 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Nach eigenen
Angaben will das Unternehmen damit die Wirtschaft ankurbeln und
seine Rolle als Weltmarktführer im Computerbereich stärken.
Ein Minus von 1,7 Prozent gab es für Eli Lilly ,
nachdem HSBC das Votum für die Aktien um gleich zwei Stufen senkte.
Analyst Rajesh Kumar positioniert sich dabei vorsichtiger angesichts
der immensen Marktanteile, die Anleger dem Pharmakonzern mit seinen
Abnehmmitteln zutrauten. Diese Behandlungen seien durchaus
konjunkturabhängig und die Erwartungen könnten zurückhaltender
werden.
Nächster im Bunde mit einer analystengetriebenen Kursbewegung waren
die Peloton-Aktien , die vom Analysehaus Truist
Securities zum Kauf empfohlen wurden und daraufhin um fast drei
Prozent anzogen. Der Fitnessgeräte-Spezialist nähere sich einem
Punkt, an dem die verbesserten Fundamentaldaten eine Erholung der
Aktien unterstützen sollten, hieß es dort.
Für große Erleichterung sorgten bei den leidgeplagten Anlegern von
Plug Power die vorgelegten Eckdaten des
Brennstoffzellenherstellers. Der Kurs der Aktien, die zuletzt mit
Kursen unter 1 Euro nach mehreren Jahren wieder zum Pennystock
wurden, sprang um 28 Prozent nach oben. UBS-Analyst Manav Gupta
erwähnte deutliche Cashflow- und Margenverbesserungen./tih/he