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EZB-Rat entscheidet über Ausstieg aus der Krisenpolitik

Die Frankfurter Aktienbörse tendierte am Donnerstag im frühen Geschäft mit festeren Kursen. Der DAX gewann bis 9.25 Uhr 42,28 Einheiten oder 0,73 Prozent auf 5.823,96 Zähler.

Das weiter an Bedeutung verlierende Thema Dubai werde von positiven Daten wie dem optimistisch eingefärbten Konjunkturbericht der US-Notenbank (Beige Book) in den Hintergrund gedrängt, sagte Marktanalyst James Hughes von CMC Markets. Das Hauptereignis bleibe aber der große US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und zuvor dürften sich Investoren eher zurückhalten. Außerdem steht noch der Zinsentscheid der EZB am Nachmittag an.

Positive Nachrichten aus zuletzt eher vernachlässigten, aber doch taktgebenden Sektoren wie Banken und Automobile verbesserten die Stimmung, ergänzte ein Händler. Die Vorgabe ist positiv: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gewann seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,30 Prozent. In Tokio stieg der Nikkei 225 massiv um 3,84 Prozent. Positiv sei auch der Euro über 1,51 US-Dollar.

Autowerte wie BMW, deren Aktien 1,66 Prozent auf 32,180 Euro zulegten, zählten zu den Gewinnern und bieten aus Sicht eines Händlers "den entscheidend positiven Impuls". Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen und sein japanischer Konkurrent Mitsubishi Motors prüfen eine engere Zusammenarbeit und gegenseitige Beteiligungen. PSA und Mitsubishi und bestätigte damit zum Teil einen zuvor erschienen Zeitungsbericht. Ein Börsianer sagte: "Das sollte die Aktien der Branche generell antreiben." Es resultiere neue Fantasie auf Zusammenschlüsse. Daimler-Aktien verteuerten sich um 1,66 Prozent auf 35,765 Euro.

Bankentitel stehen ebenfalls positiv im Blick. Die krisengeschüttelte Bank of America will die von der US-Regierung geleisteten Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 45 Milliarden Dollar (rund 30 Mrd. Euro) noch in diesem Jahr zurückzahlen. Ein Börsianer erwartet hieraus einen positiven Stimmungsimpuls auch für deutsche Finanztitel, wenngleich er die Meldung "nicht zu hoch hängen" wollte. Aktien der Bank of America kletterten nachbörslich um gut 2 Prozent. Die Anteile an der Deutschen Bank legten um 1,51 Prozent auf 49,680 Euro zu, Commerzbank-Papiere gewannen 1,63 Prozent.

Siemens-Aktien rutschten dagegen nach Zahlen zum vierten Quartal mit minus 1,39 Prozent auf 66,63 Euro ans Dax-Ende. Die Bilanz ist zwar Händlern zufolge - bereinigt um die Abschreibungen auf Nokia Siemens Networks (NSN) - insgesamt positiv ausgefallen. Auftragseingang, Umsatz und Sektorenergebnis hätten deutlich über den Erwartungen gelegen, sagte ein Händler. Ein anderer Börsianer stellte unterdessen auf den "vorsichtigen" Ausblick am unteren Rand der Erwartungen ab, der aus seiner Sicht zusammen mit dem schlechten Ergebnis etwas auf die Stimmung drücken sollte. Er rechnet mit einem Test der charttechnischen Unterstützung für die Aktien bei 65 Euro.