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Schwere Gegenwart für Ölaktien
SBO zählt im bisherigen Tagesverlauf zu den schlechtesten Wiener Titeln im Leitindex ATX. Dabei gab es "nur" endgültige Zahlen: Der Umsatz ging um 35,3 Prozent auf 251,6 Millionen Euro zurück, das EBITDA um 46,1 Prozent auf 61,5 Millionen und der Überschuss fiel um 74 Prozent auf 15,3. Das Minus der Aktie könnte mit einer Enttäuschung gegenüber den vorläufigen Zahlen zusammen hängen: Laut diesen sank der Umsatz auf 250 Millionen Euro, das EBITDA auf 62 Millionen - und sollte somit kein Grund sein.
Die Dividende soll mit 0,50 Euro je Aktie geringer ausfallen als die 0,75 Euro im Vorjahr - da SBO noch nie eine Dividendenaktie war, fällt auch dies als Grund aus.
Bleibt das Branchenumfeld an sich. Zwar wartete der Markt auf den Opec-Ölmarktbericht für März, doch bereits im Vorfeld gab es News, die der Stimmung nicht unbedingt förderlich waren: Die britische Tullow Oil etwa, spezialisiert auf die Ölförderung in Afrika, verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch von 92 Prozent auf 18,5 Millionen Pfund. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 582,3 Millionen Pfund. Die Gründe dafür: Im Schnitt tiefere Öl- und Gaspreise sowie eine fallende Produktionsmenge. Womit die Branchenprobleme bereits angesprochen sind: Preis und Absatz.
Der Preis für die in Europa vorherrschende Sorte Brent kämpfte sich seit dem Jahreswechsel 2008/09 von knapp unter 40 auf mittlerweile 80 Dollar wieder hoch - und scheiterte zuletzt mehrmals beim Versuch, diese Marke zu überwinden und gen bisherigem Hoch bei 146 Dollar je Barrel (á 159 Liter) zu streben (siehe Chart).
Das liegt auch am Problem des Angebots. Die Opec-Staaten scheren sich wie zumeist wenig um ihre eigenen Förderquoten, vor allem der Iran pumpt derzeit extrem viel Öl in den Markt (zehn Prozent über Quote) und auch Saudi-Arabien
hat aktuell keine Lust, ausgleichendes Momentum zu spielen - und übererfüllt seine Quote selbst um 2,5 Prozent.
Summa summarum ergab sich da laut letzten Zahlen (aus dem Jänner), dass das Angebot die Nachfrage um 700.000 Barrel pro Tag - ungefähr 0,8 Prozent - übertraf (siehe Chart) und im Dezember gab es ebenfalls ein Überangebot. Mit der Überproduktion der eigenen Organisation begründet auch Kuwaits Opec-Delegierter Mohammed al-Shatti seine Erwartung, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich der Ölpreis über 80 Dollar halten kann.
Gleichzeitig fällt den Ölkonzernen die Nachfrage am Schluss der Kette weg - an der Tankstelle, wo etwa die OMV im Vorjahr mit 17,41 Millionen Tonnen um sechs Prozent weniger absetzen konnte. Das heisst dann: Die Raffinerie Arpechim wird im Stop&Go-Modus betrieben sowie Ausstieg aus dem Retail-Geschäft in Italien. Mit diesen Problemen steht die OMV nicht allein auf weiter Flur. BP hat nach dem Verkauf des griechischen Tankstellennetzes im Vorjahr jetzt Frankreich auf die Streichliste gesetzt, Shell ist ebenfalls abzugswillig.
Und wer keine Tankstellen hat, braucht auch weniger Raffinerien, noch dazu, da es ohnehin zu viele davon gibt. Denn die Überproduktion ist von weltweit etwa zwei Mio. Barrel pro Tag 2008 auf derzeit sieben Millionen Barrel gestiegen - und im Mittleren Osten wird weiter ausgebaut. Ölaktien sind weiter kein Anlage-Muss.
Die Dividende soll mit 0,50 Euro je Aktie geringer ausfallen als die 0,75 Euro im Vorjahr - da SBO noch nie eine Dividendenaktie war, fällt auch dies als Grund aus.
Bleibt das Branchenumfeld an sich. Zwar wartete der Markt auf den Opec-Ölmarktbericht für März, doch bereits im Vorfeld gab es News, die der Stimmung nicht unbedingt förderlich waren: Die britische Tullow Oil etwa, spezialisiert auf die Ölförderung in Afrika, verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch von 92 Prozent auf 18,5 Millionen Pfund. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 582,3 Millionen Pfund. Die Gründe dafür: Im Schnitt tiefere Öl- und Gaspreise sowie eine fallende Produktionsmenge. Womit die Branchenprobleme bereits angesprochen sind: Preis und Absatz.
Der Preis für die in Europa vorherrschende Sorte Brent kämpfte sich seit dem Jahreswechsel 2008/09 von knapp unter 40 auf mittlerweile 80 Dollar wieder hoch - und scheiterte zuletzt mehrmals beim Versuch, diese Marke zu überwinden und gen bisherigem Hoch bei 146 Dollar je Barrel (á 159 Liter) zu streben (siehe Chart).
Das liegt auch am Problem des Angebots. Die Opec-Staaten scheren sich wie zumeist wenig um ihre eigenen Förderquoten, vor allem der Iran pumpt derzeit extrem viel Öl in den Markt (zehn Prozent über Quote) und auch Saudi-Arabien
hat aktuell keine Lust, ausgleichendes Momentum zu spielen - und übererfüllt seine Quote selbst um 2,5 Prozent.
Summa summarum ergab sich da laut letzten Zahlen (aus dem Jänner), dass das Angebot die Nachfrage um 700.000 Barrel pro Tag - ungefähr 0,8 Prozent - übertraf (siehe Chart) und im Dezember gab es ebenfalls ein Überangebot. Mit der Überproduktion der eigenen Organisation begründet auch Kuwaits Opec-Delegierter Mohammed al-Shatti seine Erwartung, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich der Ölpreis über 80 Dollar halten kann.
Gleichzeitig fällt den Ölkonzernen die Nachfrage am Schluss der Kette weg - an der Tankstelle, wo etwa die OMV im Vorjahr mit 17,41 Millionen Tonnen um sechs Prozent weniger absetzen konnte. Das heisst dann: Die Raffinerie Arpechim wird im Stop&Go-Modus betrieben sowie Ausstieg aus dem Retail-Geschäft in Italien. Mit diesen Problemen steht die OMV nicht allein auf weiter Flur. BP hat nach dem Verkauf des griechischen Tankstellennetzes im Vorjahr jetzt Frankreich auf die Streichliste gesetzt, Shell ist ebenfalls abzugswillig.
Und wer keine Tankstellen hat, braucht auch weniger Raffinerien, noch dazu, da es ohnehin zu viele davon gibt. Denn die Überproduktion ist von weltweit etwa zwei Mio. Barrel pro Tag 2008 auf derzeit sieben Millionen Barrel gestiegen - und im Mittleren Osten wird weiter ausgebaut. Ölaktien sind weiter kein Anlage-Muss.
Relevante Links: Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG