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RZB-Börsenradio: Banker-Dichte in Wien derzeit besonders hoch

Die Banker-Dichte ist in Wien derzeit besonders hoch. Die Top-Banker der Welt treffen sich noch bis Freitag in Wien, so die Einleitung des Börsenradios in Anspielung auf das Treffen des Weltbankenverbands. Die Agenda ist gefüllt mit aktuellen Themen. Auch die Chefs der Banker der jeweiligen EU-Länder seien heute beim Treffen der EZB zusammengekommen und beschlossen, nichts am Zinssatz zu ändern. Der Leitzins im Euroraum bleibt somit auf seinem Rekordtief von 1 Prozent.

Die europäischen Börsen steigen derzeit allgemein. Der DAX hat die 6000 Punkte-Marke wieder zurück und der ATX kletterte 68,98 Punkte oder 3,04 Prozent auf 2.338,71 Punkte nach oben. Die Tops: Vienna Insurance Group, Erste Group, SBO. Die Flops: Flughafen, Verbund, EVN (dennoch alle im Plus).

Die News aus Wien: Am Flughafen Wien sind im Monat Mai 2010 deutlich mehr Passagiere abgeflogen und angekommen als im Mai vor einem Jahr. Der Airport meldete für Mai ein Passagierplus von 11,4 Prozent. Es wurden 1,788 Millionen Passagiere abgefertigt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Terminal-Erweiterung Skylink werden laut Flughafen aus heutiger Sicht wie geplant im ersten Halbjahr 2012 erfolgen.

In Wien trifft sich derzeit die internationale Banken-Elite. Auf Einladung von Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, der dem internationalen Bankenverband ("Institute of International Finance" - IIF) vorsteht, haben unter anderem auch der griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou, EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und der milliardenschwere US-Finanzinvestor George Soros ihr Kommen zugesagt.

Zurück zu den Börsen: Die US-Börsen sind mit einem satten Plus in den Donnerstag gestartet. Im Fokus standen Konjunkturdaten. Starke Konjunkturdaten aus China und eine Erholung des Euro haben am Donnerstag auch dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Der Dax überwand wieder die 6.000-Punkte-Marke und legte vor allem am späteren Nachmittag nochmals kräftig zu und schloss schliesslich 71,84 Punkte höher (plus 1,20 Prozent) auf 6.056,59 Punkten. Die Tops: BMW, Daimler, Volkswagen. Die Flops: Salzgitter, E.ON, SAP.

Die Meldungen aus Deutschland kurz zusammengefasst: Ein Zeitungsbericht über Probleme bei der US-Tochter "Taunus Corp." hat am Donnerstag die Aktien der Deutschen Bank belastet. BASF steht vor der Übernahme von Cognis. Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland hat Zahlen vorgelegt und will 2012 den Sprung in die Gewinnzone schaffen (im O-Ton CEO Adrian von Hammerstein). T-Systems darf sich über einen Auftrag in dreistelliger Millionenhöhe freuen. Die Lufthansa hat sich im Mai deutlich von den Flugausfällen durch die Vulkanasche im April erholt. Die YOC-Gruppe legt höchsten Quartalsumsatz sowie höchstes operatives Ergebnis ihrer Geschichte vor (zu hören ist Vorstandschef Dirk Kraus).

Von der Euwax meldet sich Cornelia Frey. Sie geht davon aus, dass Händler in den kommenden Wochen den einen oder anderen Blick auf die WM-Matches werfen werden. Die Anleger würden unterdessen auch Mal auf die Werte schauen, die von der WM profitieren können, beispielsweise auf die Aktie von adidas. Anleger sind dabei speziell in Knock out-Calls von adidas eingestiegen und setzen darauf, dass die Aktie von der WM profitieren kann. Auch die Charttechniker seien gegenüber der Aktie optimistisch gestimmt. Des weiteren würden auch Zertifikate von afrikanischen Werten oder afrikanische Fonds derzeit Aufmerksamkeit erhalten, so die Börsen-Spezialistin.

Das Börsenradio widmet sich zudem der Solar-Messe Intersolar. Bekanntlich gibt es in Deutschland per 1. 7. eine Gesetzesänderung. Die Anbieter haben bis dahin Hochbetrieb. Zu Wort kommen u.a. Solarworld-Vorstand Philipp Koecke ("Wir sind ausverkauft") und Centrosolar-Vorstand Alexander Kirsch (ist ebenfalls ausverkauft, im 2. Halbjahr soll sich die Lage aber entspannen).

In einem weiteren Beitrag wird ein O-Ton vom deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble zu den Leerverkaufsverboten gebracht: "Wir müssen das Krisenverschärfungspotenzial der Finanzmärkte reduzieren", meint es. Deshalb wurde ein Gesetzesentwurf zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte vorgelegt.

Zum Schluss noch ein Bericht von den anderen europäischen Börsen. Eurostoxx50 und FTSE 100 schlossen freundlich.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio

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