ROUNDUP/Aktien New York: Dow schafft es nur kurz über 36 000 Punkte
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Freitag keine gemeinsame
Richtung gefunden. Nach dem guten Vormonat fielen die Kursausschläge
zum Dezemberbeginn übersichtlich aus.
Zuletzt behauptete der Dow Jones Industrial ein Plus
von 0,04 Prozent auf 35 964,60 Punkte. Damit knüpfte der Leitindex
nur mühsam an den starken Vortag an - der erstmalige Sprung über die
Marke von 36 000 Punkten seit Januar 2022 war nicht von langer
Dauer. Auf Wochensicht zeichnet sich indes ein Gewinn von 1,6
Prozent ab.
Derweil hinkten die anderen Indizes dem Dow wie bereits am
Donnerstag hinterher. Während der marktbreite S&P 500
ein Minus von 0,09 Prozent auf 4563,80 Punkte verbuchte, sank der
technologielastige Nasdaq 100 um weitere 0,37 Prozent
auf 15 888,15 Zähler. Letzterem droht so nach vier Gewinnwochen
wieder eine negative Entwicklung - seit Jahresbeginn hat er aber die
Nase weit vor den anderen Indizes vorn.
Insgesamt mäßige heimische Konjunkturdaten untermauerten einmal mehr
die Hoffnungen auf eine geldpolitische Entspannung in den USA. Der
vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte
Einkaufsmanagerindex für den November belegte eine Stagnation der
Stimmung in der Industrie auf niedrigem Niveau. Er deutet weiter auf
Schrumpfung hin. Analysten hatten zumindest mit einer moderaten
Stimmungsaufhellung gerechnet. Der Industrie-Einkaufsmanagerindex
von S&P Global verharrte ebenfalls auf einem niedrigen Niveau.
Die US-Bauausgaben im Oktober stiegen zwar doppelt so stark wie
erwartet. Doch dafür wurde der Wert für den Anstieg im Vormonat um
die Hälfte nach unten revidiert.
Die jüngsten Inflationsentwicklungen in den USA und der Eurozone
hatten zuletzt für gute Laune bei Börsenanlegern gesorgt. Am Markt
werden mittlerweile schon für das Frühjahr 2024 erste Zinssenkungen
erwartet. Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell brachten keine
neuen Erkenntnisse.
Die Aktien von Dell büßten nach Quartalszahlen 5,1
Prozent ein. Der Computerhersteller meldete einen Umsatzrückgang,
der stärker als erwartet ausfiel und durch die anhaltend schleppende
Unternehmensnachfrage beeinträchtigt wurde.
Dass der Pharmakonzern Pfizer eine Studie zum
Abnehm-Medikament Danuglipron stoppte, ließ die Papiere um 4,6
Prozent absacken.
Die Anteilscheine von Marvell Technologies verloren
4,4 Prozent. Der Hersteller von Halbleiterprodukten enttäuschte die
Anleger mit seinem Umsatzausblick auf das Schlussquartal.
Weitere Kursverluste von 1,5 Prozent nach dem schwachen Vortag
mussten die Anteilseigner von Tesla verkraften. Der
Elektroautobauer teilte mit, dass sein futuristisch aussehender
Pickup "Cybertruck" deutlich teurer verkauft wird als ursprünglich
angekündigt.
Bei Walt Disney stand ein Kursrückgang um 0,8 Prozent
zu Buche. Dass der Unterhaltungsriese wieder eine Dividende
ausschütten will, konnte die Anleger offenbar nicht begeistern.
Besseres zu berichten hatte Ulta Beauty , wie der
Kurssprung von 10,2 Prozent zeigte. Das Kosmetikunternehmen übertraf
auf vergleichbarer Basis die Umsatzschätzungen und erhöhte das
untere Ende der bisherigen Zielspanne für den Jahresumsatz. Michael
Binetti vom Analysehaus Evercore ISI lobte ein solides drittes
Quartal vor einem eigentlich "furchterregenden Hintergrund".
In Feierlaune versetzte der Suchalgorithmus-Spezialist Elastic
seine Aktionäre. Die in New York gelisteten Papiere
schossen um fast ein Drittel hoch, nachdem das Softwareunternehmen
mit seinen Quartalsergebnissen positiv überrascht und die
Jahresziele angehoben hatte./gl/he