ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Leichte Verluste - Dow testet 45.000 Punkte
NEW YORK (dpa-AFX) - Erstmals in seiner Geschichte ist der
bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial am
Mittwoch über 45.000 Punkte gesprungen. Im weiteren Handelsverlauf
schloss er sich dann aber den anderen bedeutenden US-Indizes an und
schwächelte. Die zahlreichen Konjunkturdaten fielen gemischt aus.
Sie gaben damit keine klare Richtung vor, zumal das von der
US-Notenbank Fed besonders beachtete Inflationsmaß PCE im Oktober
den Erwartungen entsprach. In den sogenannten Personal Consumption
Expenditures (PCE), der Kernrate der privaten Konsumausgaben, sind
die schwankungsreichen Preise für Lebensmittel und Energie
ausgeschlossen.
Der Dow beendete den Tag 0,31 Prozent tiefer auf 44.722,06 Punkten,
nachdem er kurz nach Handelsstart bis auf 45.003 Punkte geklettert
war. Sein Gewinn seit Jahresanfang beläuft sich aktuell auf 18,7
Prozent.
Der S&P 500 sank am Mittwoch um 0,38 Prozent auf
5.998,74 Punkte und gab damit seine rekordhohen Gewinne vom Vortag
wieder fast vollständig ab. Sein Jahresplus beträgt aktuell knapp 26
Prozent. Der Nasdaq 100 verlor zur Wochenmitte 0,85
Prozent auf 20.744,49 Zähler, legte seit Anfang 2024 aber um
insgesamt 23,3 Prozent zu.
"An den US-Börsen ist die Weihnachtsrally in vollem Gange", wie
Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners ungeachtet der
leichten Verluste an diesem Tag konstatierte. Er verwies vor allem
auf den marktbreiten S&P 500, der bis Dienstag sieben Tag in Folge
gestiegen war. "Eine noch längere Gewinnserie gab es in diesem Jahr
bislang nur einmal: Das war im August mit acht positiven
Handelstagen in Serie."
Vor allem große Tech-Werte gaben an diesem Handelstag nach. Nvidia
verloren weitere 1,2 Prozent und büßten seit ihrem
jüngsten Rekordhoch bei knapp 153 US-Dollar vor rund einer Woche
damit 11,5 Prozent ein. Trotzdem bleibt die Aktie des
KI-Chipspezialisten mit einem Jahresgewinn von etwas mehr 170
Prozent unangefochten an der Spitze des Dow und des Nasdaq 100.
Salesforce büßten am Dow-Ende 3,8 Prozent. Allerdings
hatte auch der SAP -Branchenkollege erst kürzlich ein
Rekordhoch erreicht. Anleger können sich aktuell zudem immer noch
über ein Jahresplus von etwas mehr als 25 Prozent freuen.
Microsoft gaben 1,2 Prozent ab. Die
US-Wettbewerbsbehörde FTC leitete unter der noch amtierenden Chefin
Lina Khan Kreisen zufolge eine kartellrechtliche Untersuchung ein.
Anwälte der Behörde würden sich nächste Woche mit Konkurrenten des
Unternehmens treffen, um weitere Informationen über die
Geschäftspraktiken des Software-Konzerns zu sammeln, sagten zwei
weitere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur
Bloomberg. Microsoft und die FTC hätten eine Stellungnahme
abgelehnt.
Im Nasdaq 100 büßten nach Zahlen und Aussagen zum zum weiteren
Geschäftsverlauf Workday , Crowdstrike
und Autodesk bis zu 8,6 Prozent ein. Teils gab es
Enttäuschungen, teils waren die Papiere aber auch nur - wie Autodesk
- bereits stark gelaufen. Goldman-Analyst Kash Rangan resümierte:
Angesichts des Kursgewinns von 50 Prozent in den vergangenen sechs
Monaten erscheine die kleine Aufstockung des Umsatzziels von
Autodesk für das vierte Geschäftsquartal "relativ unbedeutend".
Für HP ging es um 11,4 Prozent und für Dell
um 12,3 Prozent abwärts. Die ersehnte Erholung des
PC-Markts lässt auf sich warten. Zudem waren laut UBS-Analyst David
Vogt bei Dell auch überzogene Erwartungen an die Erlöse durch
KI-Server ein Grund für die Kursverluste.
Noch kräftiger abwärts ging es für Symbotic mit knapp
36 Prozent. Das Automatisierungstechnologie-Unternehmen senkte sein
Umsatzziel für das erste Geschäftsquartal und begründete das mit
Buchhaltungsfehlern im Jahresabschluss.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0566 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,0531 (Dienstag: 1,0522) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,9495 (0,9503) Euro.
Am Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,33 Prozent auf 110,69 Punkte.
Die Rendite fiel auf 4,25 Prozent./ck/he